Idioten 1

EIN GEDICHT

Ihr wollt, dass ich ein Gedicht schreibe
Mein Spiel mit den Reimwörtern treibe
Um zu erklären Eure Art und Euer Wesen
Ja, genau dies wollt Ihr von mir lesen
Soll vor allem Gutes über Euch schreiben
Aber trotzdem bei der Wahrheit bleiben
Es soll sich alles nur um Euch drehen
So dass es leicht ist zum verstehen

Aber vielleicht geht das gar nicht
Worte zu finden zu Eurem Gesicht
Welche harmonisch und schön klingen
Und doch nur zum Ausdruck bringen
Was Ihr über Euch selbst empfindet
Und ansonsten gar niemand findet

Ja, würde ich meinen Fähigkeiten vertrauen
Und würde um Euch ein Gedicht aufbauen
Dies wäre für Euch ganz bestimmt toll
Aber wenn Ihr wisst, was ich schreiben soll
Könnt Ihr mir ja doch ganz einfach diktieren
Dann brauche ich keine Zeit zu verlieren

Denn mit viel Fleiss und grosser Geduld
Schreibe ich auch von Trauer und Schuld
Und falls Ihr dies nicht könnt akzeptieren
Braucht Ihr Euch sicher nicht zu genieren
Endlich mit der Lektüre Schluss zu machen
Ihr könnt ruhig von Herzen über mich lachen
Ich habe schon so viele höhnische Lacher gehört
Ich sage auch nicht, dass es mich nicht stört
Aber ich setze dabei viel lieber auf das Sein
Als auf Ein für mich viel zu brüchiger Schein
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EHRLICHE GEDANKEN

Ehrlich, manchmal frage ich mich
Ob Du auch nachdenkst über Mich und Dich
Ob auch Du manchmal Deine Gedanken auf uns lenkst
Und über diese Eine offene Frage nachdenkst.

Sicher wir können zusammen spassen
Doch ob wir auch zusammen passen
Dies weiss ich leider auch nicht
Ich sage es Dir offen ins Gesicht
Denn wenn auch meine Gefühle sprechen
Kann ich die Differenzen nicht niederbrechen
Und Du sollst doch Deine Spontanität behalten
Aber schau, ich kann da leider nicht mithalten
Es soll sicher nicht, wie eine Ausrede klingen
Doch mein Lachen will mir nicht immer gelingen
Diesen Umstand musst Du im Auge behalten
Und ich will Dich bestimmt nicht festhalten
Wenn Du wirklich gehen willst, dann gehe
Sei gewiss, dass ich es stumm verstehe

Aber willst Du versuchen in Gemeinsamkeit
Mit mir zu vertreiben, die Einsamkeit
Dann bleibe doch mit mir bitte hier
Es wäre das Schönste für mich, glaube mir
Es ist gewiss, dass ich mich freue
Und sicher ist Dir meine Treue

Die Entscheidung liegt allein bei Dir
Ob Du hier bleibst - hier bei mir
Inhaltsverzeichnis

 

ZUM ERSTEN MAL

Sehe Dich nach Deinen Kleider greifen
Und über Deinen nackten Körper streifen
Du bist wunderschön, wie Du da stehst
Ich beobachte Dich - Du bemerkst es nicht
Dies sehe ich deutlich in Deinem Gesicht
Als Du langsam zur Tür hinaus gehst

Ich blicke Dir nur verloren nach
Bin eigentlich gar nicht recht wach
Deshalb ist mir auch noch nicht klar
Was eigentlich zwischen uns war

Erinnere mich, wie Du vorbei kamst
Und mir meine Unsicherheit nahmst
Du nahmst mich sorgfältig bei der Hand
Und führtest mich in ein neues Land
Meine Ängste, zu versagen, verklangen
Dann ist alles sehr schnell gegangen
Gab Dir meine Hand und liess mich leiten
In dieses Land so voller Zärtlichkeiten
Fühlte Deinen Körper neben meinem liegen
Lernte mit Dir in dieser Nacht das Fliegen
Denn in unserer gierigen Leidenschaft
Verloren unsere Verstände ihre Kraft

Ich habe so viel darüber gelesen
Und doch ist alles anders gewesen
Es hat sich einfach so ergeben
Danke, dass ich dies durfte erleben
Dass Du diese Nacht verbrachtest mit mir
Ich bin doch so überglücklich mit Dir
Und bestimmt nicht nur durch diese Nacht
Die ich soeben habe, mit Dir, durchgemacht
Nein, da ist wirklich noch so viel mehr
Denn ich weiss, ich liebe Dich sehr
Deshalb werde ich glücklich zurücksehen
Müssen wir auch einmal auseinander gehen
Inhaltsverzeichnis

 

WIEHNACHTE 1991

(Gedanken zum Sinn vo der hütige Wiehnachte)

Lueg, dort hinte i der Nische
Stoht de Wiehnachtsbaum bim Tisch
Hell belüechtet vom Kerzenlicht
Als Symbol für d'Jesusgschicht
Er isch mit Kugele voll behange
Mir tüend nümme wie früher blange
Uf die heiligi und stilli Nacht
Wie hämmer bim uspacke g'lacht
Aber hüt tüend eusi Auge nüme glänze
Ich glaub - ich tu Wiehnachte schwänze

Wie damols stand ich still vor em Baum
Und zwüsche de Päckli het au mi Traum
Irgendwo sis chline Plätzli g'funde
Schön ipackt und au brav abunde
Damit er au unter em Baum bliebt
Und lost was me über ihn schriebt
Vo dem Traum, vo Liebi und Grächtikeite
I dere Wält so voller Schwierigkeite

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei
Ich will doch Wiehnachte it für mi allei
Aber wer tuet Wiehnachte no witerschenke
Wer tuet a all die andere Mensche denke
In Jugoslawie oder au in Irland
Wo sie kämpfe im blutige Kriegsgwand
Und sich gegesitig tünd umbringe
Tünd sie dort au Wiehnachtslieder singe
Au im Oste in Georgie händs sis schwer
Kämpfe mit Kanone und mit em Gwehr
Hei sie a dene Ort au e Wiehnachsbaum
Oder bliebt dene Mänsche ume en Traum

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei
So wie mer sie i de Schwiiz hei
I de Schwiiz, wo sich Ware uftürme
Und alli Lüt id Stadt stürme
Um Wiehnachtsgschenkli z'chaufe
Derbi Blose überchöme vom laufe
D'Chind wird au gar kei Ruh gönd
Und wenn sie das G'stürm it verstönd
Werde sie gschlage vor der Tür
Und chöne doch gar nüd derfür

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei
I de Schwiiz si z'viel Lüüt allei
Wer tuet ihne Gschenkli bringe
Und wer tuet mit ihne Lieder singe
So bliebe vieli Mensche dem Fest färn
Und doch mitfiere würde sie gärn
Aber Behinderti und alti Mensche bliebe allei
Einsam und trurig i ihrer Stube dehei
Sie alli hei ei einzige grosse Traum
Sie möchte zäme stoh bim Wienachtsbaum

Wiehnachte - Wienachte '91 Nei
Denn wie gsehts us bi mir dehei
De Wiehnachstbaum sisch wohr
Stoht i de Stube, wie jedes Johr
Aber de Grossvater isch nüme do
Cha nüme vor em Wiehnachtsbaum stoh
Und au Grosstante fehlt noh
Gott het ihne s'Lebe gnoh
Und bi eus i de Stube dehei
Fiere mini Familie und ich allei

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei
Aber wo- wo isch d'Wiehnacht denn dehei
Umse z'suche han ich mi uf gmacht
Bi uf Zuzge i d'Mess am zwölfi z'Nacht
Und denn han ich sie au gfunde
Für kurzi andert halb Stunde
Denn Glaube und Hoffnig heisst Wiehnacht
Und zwar it ume für ei einzigi Nacht

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Oh Jä
Aber it dehei so ganz für sich allei
Viel lieber amene einzige Wiehnachtsbaum
Und jede git dezu si chline stille Traum
Als Gschänk für die ächti Wiehnacht
Nume so isch die heiligi Nacht gut bewacht
Anderi Gschenkli nähmer gar it mit
Wiel die bruche mir nämlich au gar it
Denn wenn Freud und Hoffnig eus verbindet
Bin ich sicher, dass jede sini Wiehnacht findet
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ALTER KAHN

(Mit einem alten Kahn im Lebenssturm)

Dort sehr weit draussen auf dem Meer
Treibt der Wind ein Boot vor sich her
Am Steuer von dem morschen, alten Kahn
Sitzt ein verbitterter, sehr alter Mann
Mit fester Hand hält er das Steuer
Im Mund eine Zigarette ohne Feuer
Jede Welle erhebt sich wie ein Turm
So heftig tobt der grausame Sturm
Dies kann sicher kein Boot überleben
Es muss wohl eine Katastrophe geben

Doch am Steuer vom alten Kahn
Schaut der verbitterte, alte Mann
Weiterhin stumm und stolz geradeaus
Denn auf dem Meer kennt er sich aus
Noch lässt er sich nicht unterkriegen
Er lässt sich niemals kampflos besiegen
Wenn das Holz auch schon beinahe bricht
Keine Angst zeigt sich in seinem Gesicht
Er steuert sein Boot mit fester Hand
Weiterhin in Richtung rettendes Land

Ein einsamer und müder Mann
Zusammen mit seinem alten Kahn
Im Kampf gegen die Wasserfluten
Kann das Ganze noch enden im Guten?
Der Sturm ist heftig, man glaubt es kaum
Die Wellen überschlagen sich im weissen Schaum
Und der morsche Kahn schlägt dabei hin und her
Den Kurs zu halten, fällt dem alten Mann schwer
Das Wasser schlägt längst über den Bootsrand
Doch der morsche, alte Kahn hält stand
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FLEHEN IN DER NACHT

In all den Jahren die nun sind vergangen
Baute ich eine Mauer auf, Stein um Stein
Und habe mich dabei nur selbst gefangen
Ja durch Erfahrungen, sehr oft gemein
Habe ich eine solide Mauer aufgebaut
Wie hat sie mir oft den Schlaf geraubt
Doch tagsüber, habe ich mit Euch gelacht
Und vergass dabei mein Flehen in der Nacht
Das Flehen, mich so wie ich bin zu geben
Nicht mehr hinter meinen Mauern zu leben

Dann habe ich Euch zufällig getroffen
Und begann, dadurch von neuem zu hoffen
Dachte, nun habe ich das Glück getroffen
In meiner Mauer hielt ich eine Tür offen
Nicht nur für mich, wie jeder doch weiss
Es kostete mich viel Arbeit und Schweiss
Aber ich habe diese heikle Aufgabe geschafft
Und war glücklich, denn ich hatte die Kraft

Doch bald konnte dann auch jeder sehen
Wenn wahrscheinlich auch nicht verstehen
Das meine Enttäuschung sehr gross war
Denn mir wurde leider sehr schnell klar
Ihr habt meine offene Tür nicht bemerkt
Dies habe ich wirklich rasch gemerkt
Eures achtloses und stolzes Weitergehen
Ich gebe es zu, war schwer zu ertragen
Aber ich will Euch trotzdem nicht fragen
Warum habt ihr meine Türe übersehen

Nur eine Frage bleibt in mir wach
Und ich denke sehr oft darüber nach
Was soll ich jetzt mit meiner Tür machen?
Soll ich sie einfach wieder zuschliessen?
Oder sie einfach nur sorgfältiger bewachen?
Um nicht meine ganze Hoffnung auszugiessen
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SCHIMMEL

Ich schaue Dir stumm zu
Sage doch, warum schläfst Du
So still und ruhig liegst Du da
Und sagst mir nicht, was geschah
Komm, ich helfe Dir aufzustehen
Ich will mit Dir hinausgehen
Aber Du gehst langsam nach Haus
Und in Deinem hübschen Gesicht
Siehst Du müde und bleich aus
Deinem Blick fehlt es an Licht
Obwohl draussen die Sonne scheint
Wie hast Du das nur gemeint?
Deine Frage nach dem Sinn
Ohne auf eine Antwort zu warten
Senke ich dabei nur mein Kinn
Ohne Deine Worte zu erwarten

Jetzt liegst Du einfach nur da
Und keiner sagt mir, was geschah
Ich warte, bis sich Deine Hand bewegt
Sich ein Lächeln in Deinem Gesicht regt
Aber mein Warten bleibt vergeben
Dein Schlaf, er ist so sanft und zart
Ich fühle mich so überflüssig daneben
Weil mein Herzschlag ist laut und hart

Voller Fragen ohne Antwort liegst Du da
Und ich weiss schon lange, was geschah
Deine Brust hebt und senkt sich nicht mehr
Und dies zu begreifen fällt mir so schwer
Will es nicht wahr haben, dass Du daliegst
Weil Du längst ganz heimlich aufstiegst
Auf den grossen, allwissenden Schimmel
Für den Ritt nach Hause in den Himmel
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TELEFONNUMMER

Gestern, im warmen hellen Sonnenlicht
Erinnerte ich mich an Dein Gesicht
Und ich habe nicht lange nachgedacht
Habe meinen ganzen Mut aufgebracht
Dieser liess mich zum Telefon gehen
Wo ich erst Deine Nummer suchen musste
Da ich sie doch nicht auswendig wusste
Die Nervosität war mir dabei anzusehen
Ich suchte die Nummer, bis ich sie fand
Da hatte ich schon den Hörer in der Hand
Begann langsam Deine Nummer einzustellen
Und mir das Bild von Dir vorzustellen
Da hörte ich auch schon den Rufton
Durch die Hörmuschel vom Telefon
Meine Unsicherheit wuchs, muss ich gestehen
Aber ich wollte keinen anderen Weg gehen
Doch was sollte ich Dir eigentlich sagen
Ich kann doch nicht sagen, ich liebe Dich
Am besten, werde ich Dich einfach fragen
Ich gehe ins Kino, begleitest Du mich
Ich hoffe, Du sagst nicht einfach nein
Kein Film ist wirklich lustig allein
Oder wird Dich meine Anwesenheit stören
Ich kann diesen Rufton immer noch hören
Bereits das fünfte, sechste, siebte Mal
Dies Warten ist für mich nur eine Qual
In mir werden schon gewisse Zweifel wach
Bist Du nicht daheim, dies wäre gemein
Nein, höre auf, denke lieber nicht nach
Dies darf doch einfach gar nicht sein
Zum zehnten Mal ertönt der dumme Rufton
Wirklich bereits zum zehnten Mal schon?
Ich warte jetzt nicht mehr allzu lange
Immer mehr wird mir dabei auch Bange
War mein ganzer Mut tatsächlich vergeben
Dies finde eigentlich ganz schön daneben
Nun lege ich den Hörer aus meiner Hand
Und denke dann bei mir voller Sarkasmus
Dass nicht einmal das Telefon uns verband
Ob es wohl immer so sein muss?
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LASS MICH IN RUHE

(Gereizt und wütend geschrieben)

Du forderst meine Hilfe nicht vergeben
Solange ich sie Dir auch kann geben
Deine Bitte abzuschlagen, liegt mir fern
Ich helfe Dir bestimmt auch wirklich gern

Doch Du denkst, ich hätte nur Zeit für Dich
Aber schau, ich brauche auch ein wenig für mich
Ich kann nicht immer nur Dir den Rücken decken
Denn wenn Dich einmal irgendjemand braucht
Beginnst Du Dich in Ausreden zu verstecken
Sagst dann, dass Dich alles so stark schlaucht
Behauptest, Du fühlst Dich im Moment krank
Schaue, meine Nerven liegen mehr als blank
Versuche dies doch endlich einmal einzusehen
Denn ich soll für Deine Fehler gerade stehen
Aber mache ich auch nur einen falschen Strich
Dann rennst Du schnell los und verpetzt mich

Ja, wirklich Du forderst immer nur
Und stellst Dich dann schrecklich stur
Solltest Du für einmal Deine Hilfe geben
Wie kann man nur so egoistisch leben
Dein Verhalten ist so schwer zu ertragen
Ich fühle Deine Art an meinen Nerven nagen
Du treibst mich dabei beinahe zum Wahnsinn
Meine Selbstbeherrschung ist längst dahin
Dabei wollte ich wirklich immer glauben
Absolut nichts könnte meine Ruhe rauben
Doch Du hast diese genüsslich aufgerieben
Und mich in Wut und Unruhe getrieben
Deshalb lass Dir das Eine von mir sagen
Haben wir diese eine Sache abgeschlossen
Werde ich mich mit Dir nicht mehr plagen
Du hast mich viel zu stark verdrossen
Deshalb lasse mich einfach in Ruhe
Weil ich nichts mehr für Dich tue
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KERLE

(Für Dich einsames Mädchen)

An die grosse Liebe glaubst Du nicht mehr
Denn schlechte Erfahrungen wiegen schwer
So haben sie Dir die Hoffnung genommen
Es wollte nie ein Märchenprinz vorbeikommen
Deshalb kannst Du an die Liebe nicht glauben
Weil doch alle Kerle nur Deine Gefühle rauben

In Deinem Umfeld siehst Du nur Streit
Voller Hass und verlogener Zärtlichkeit
Bei Deinen Eltern erlebst Du nur Krach
Und nachts liegst Du oft stundenlang wach
Hörst durch die dünne Wand ihr Geschrei
Und wünscht Dir nur den Morgen herbei

Und abends irgendwo in einer der Beizen
Siehst Du Männer, die Dich nicht reizen
Du schüttelst Dein langes, lockiges Haar
Über die Kerle dort drüben an der Bar
Welche so lässig angelehnt dort stehen
Und Dich dabei so unverschämt ansehen
Mit ihrem breiten und verlogenen Lachen
Damit versuchen sie Dich anzumachen
Sitzen cool angelehnt an einer Wand
Und lassen wie zufällig ihre Hand
Zwischen Deine hübschen Beine gleiten
Stehlen dabei Deine ganzen Zärtlichkeiten
Die Kerle, die Dir unter die Bluse fassen
Du lerntest sie dabei, doch nur zu hassen
Die Kerle, die Dir unter den Rock schielten
Und Dich breit grinsend in ihrem Arm hielten
Wobei doch nur jeder das Eine von Dir will
Aber Du weinst nur manchmal und ganz still

Denn alle Kerle, die sich an Dich schmeissen
Wollen ja nur ihre Männlichkeit beweisen
Aber wenn sie morgens in Deinem Bett erwachen
Dann bleibt Dir gar überhaupt nichts zu lachen
Du weisst, sie werden noch mit Dir frühstücken
Und sich dann heimlich und still verdrücken
Und Du bleibst dann wieder einmal allein
Kann denn dies die grosse, wahre Liebe sein

Bestimmt nicht, gebe ich zur Antwort
Deshalb laufe nicht so schnell fort
Schaue, Du darfst nicht einfach aufgeben
Auch Du wirst Deine wahre Liebe erleben
Denn es gibt doch auch gute Kerle da draussen
Die irgendwo hinter einer Hecke oder sonst wo hausen
Sind es vielleicht auch keine Märchenprinzen
Sind es doch nicht nur Dreckskerle, die nur grinsen

Und irgendwo ist ein guter Kerl für Dich reserviert
Weil es gibt niemanden, der immer wieder nur verliert
Vergiss es bitte nicht, denke immer wieder von neuem daran
Denn das Glück findet seinen Weg und kommt bei Dir an
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NEBEL

Ein grauer Nebel zieht über das Land
Und türmt sich auf, wie eine weise Wand
Verhindert wieder, dass die Sonne scheint
Weil er alles mit Feuchtigkeit einhüllt
Und die Luft zur eisigen Kälte abkühlt
Die schöne und farbige Landschaft abdeckt
Und somit jedes lachende Gesicht versteckt
Deshalb bleibt in diesem Nebel verborgen
Ein wunderbarer und strahlender Morgen

Und nichts kann den Nebel aufhalten
Seine depressive Macht zu entfalten
Wenn es auch bestimmt niemand so will
Doch im Nebel bleibt dieser Wunsch still
Die ganze Welt sieht so geheimnisvoll aus
Und Furcht erregend erscheint jedes Haus
Es scheint, als ob die Welt nicht erwacht
Als bleibe es heute Morgen dunkle Nacht
Fühle in mir Traurigkeit, weil ich glaube nicht
Dass der Tag heute noch einmal anbricht
Der Nebel schlägt mir auf meine Seele
Ich komme einfach nicht von der Stelle
Und drehe mich mit allem nur im Kreis
In dem gräulichen alles verbergenden Weis

Ich möchte endlich diesen Nebel fortjagen
Denn ich will dieses Schweigen nicht ertragen
Habe Sehnsucht nach hellen, warmen Sonnenlicht
Mit einem frohen, lachenden, glücklichen Gesicht
Damit meine Lebensgeister endlich wieder erwachen
Und ich dabei auch wieder kann fröhlich lachen
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RUHE BEWAHREN

Andrew, Du musst Deine Ruhe bewahren
Deinen ganzen Ärger in Dir verwahren
Jetzt musst Du einfach "cool" bleiben
Lass Dich nicht auf die Palme treiben
Ganz langsam von eins bis zehn zählen
Solltest Du Dich auch grausam quälen
Gefragt ist jetzt Deine ganze Umsicht
Glaub mir und vergiss es lieber nicht
Auch wenn es wieder einmal kocht in Dir
Ist die Sache nur Dein persönliches Bier

Weil jetzt musst Du sehr stark sein
Wenn vielleicht auch nur zum Schein
Es muss Dir ganz einfach gelingen
Mag es auch noch so brutal klingen
Deinen Ärger kannst Du später zeigen
Jetzt musst Du erst einmal schweigen
Nur dies allein kann die Lösung bringen
Die Dunkelheit vielleicht durchdringen
Deshalb bleibe "cool" und gelassen
Um alles ganz genau zu erfassen

Ruhe bewahren ist nicht leicht
Wenn die Kraft nicht ausreicht
Aber Du musst einen Weg finden
Und die Schwierigkeiten überwinden
Darfst Deine Wut jetzt nicht klagen
Du musst alles ganz ruhig ertragen

Weil nur die Ruhe zur Lösung gelangt
So wie es diese Situation verlangt
Deine ganze Kraft und Deine Umsicht
Und hast Du sie vielleicht auch nicht
Musst Du Dich halt einfach dazu zwingen
Weil nur so kann es Dir auch gelingen
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SCHMETTERLING

Schmetterling, dass Dich die Sonne behüte
Du fliegst fröhlich von Blüte zu Blüte
Angezogen von einem süssen Blumenduft
Wiegst Dich schaukelnd durch die Luft
Hin und her scheinbar ganz ohne Ziel
So schwerelos erscheint Dein Spiel
Fröhlich und leicht ohne Klagen
Lässt Du Dich von Flügeln tragen
So voller schillernder Farbenpracht
Erscheinst wie ein Herz, das lacht
Trinkst süsser Nektar ohne Gier
Schmetterling Du wunderschönes Tier

Überglücklich schaue ich Dir zu
Denn wie ein Schmetterling bist Du
Auch Du fliegst froh hin und her
Ruhig zu bleiben fällt Dir schwer
Und auch Du bist wie ein Lachen
Lässt Deine Spontanität entfachen
Und ich schaue Dir dabei oft zu
Weil wie ein Schmetterling bist Du

Ich kann mit Dir nicht mitfliegen
Deshalb bleibe ich auch hier liegen
Denn ich bin viel zu oft am Denken
Kann keine Spontanität verschenken
Du weisst auch, ich kann es nicht
Deshalb fliegst Du ins Sonnenlicht
Fühle ich dabei auch ein wenig Neid
So weiss ich doch trotzdem Bescheid
Denn zu meinem ganz grossen Glück
Kommst Du immer wieder zu mir zurück

Wie glücklich mich dies macht
Dass Du mit Deiner Farbenpracht
Mich trotzdem nicht einfach vergisst
Sondern mein schöner Schmetterling bist
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DUELL

Wir beide, er und ich
Wir beide mögen Dich
Sage nicht, dass Du es nicht weisst
Und nicht verstehst, was das heisst
Keiner von uns beiden will verlieren
Dies fällt uns schwer zu akzeptieren
Denn wir beide haben Dich doch gern
Und greifen gemeinsam nach dem Stern
Aber höchstens einer kann ihn kriegen
Und der Andere wird diesmal unterliegen
Davon lebt unsere Angst im Bauch so flau
Dir bleibt dabei die Entscheidung - als Frau
Ja, Dir allein bleibt die Entscheidungsqual
Bedeutet sie auch für Dich die Qual die Wahl
Wir warten beide auf Deinen Entscheid
Niemand wünscht sich dabei ein Leid

Wir hoffen auf Dich als Hauptgewinn
Aber ich rede nicht schlecht über ihn
Hoffe, er wird es über mich auch nicht machen
Damit kein Streit zwischen uns wird erwachen
Dies wäre auch bestimmt niemandem Recht
Doch lässt sich dieser überhaupt verhindern
Wenn sich die Fragen nicht bald lindern
Denn meine Gefühle zu Dir sind echt
Deshalb habe ich Zweifel in meinem Bauch
Und er fühlt dasselbe wahrscheinlich auch
Darum gib uns beiden nun endlich Bescheid
Lass uns nicht warten auf Deinen Entscheid
Weil wir sonst noch lange darauf blangen
Hoffentlich, ohne einen Streit anzufangen

Ich werde Deine Wahl respektieren
Sollte ich dabei auch verlieren
Doch ich sage auch ganz offen
Dass ich von ganzem Herzen hoffe
Du entscheidest Dich für mich
Ich wäre glücklich, das weiss ich
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MÄDCHEN

Mädchen, man kann es in Deinen Augen lesen
Ich weiss, es ist für Dich sehr schwer gewesen
Aber höre doch endlich auf, daran zu denken
Vergessen, wird Dir Erleichterung schenken
Komm, höre auf, Dich schlecht zu machen
Ich habe Sehnsucht nach Deinem Lachen
Du weisst doch, es tut unsagbar gut
Vergiss doch einfach das ganze Blut
Welches schon viel zu reichlich floss
Und durch unsere Vergangenheit schoss

Lass mich in Deine Augen schauen
Du bist anders als andere Frauen
Wünschte mir oft, zu sein wie Du
Lasse diese Erinnerungen nicht zu
Dies kann doch nicht falsch sein
Lasse die Sonne in Dich herein
Komm öffne wieder - Deine Tür
Du kannst wirklich nichts dafür
Für das, was alles ist geschehen
Lerne, dies endlich einzusehen
Erinnerungen enden nur im Wahn
Komm fangen wir nochmals vorne an

Ich weiss, ich friere, gib mir warm
Und nimm mich bitte in Deinen Arm
Und schaue mich dabei nicht so an
Es hat keinen Wert, mich zu fragen
Ob denn ich alles vergessen kann
Ich weiss nicht, kann es nicht sagen

Auch ich ertrag die grausame Wahrheit nicht
Deshalb verberge ich sie in meinem Gesicht
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BLATTSPITZ

Ich habe es heute im Radio gehört
Und gebe zu, dass es mich schon stört
Ihr habt eine Entscheidung getroffen
Zerstört von Vielen ihr ganzes Hoffen
Ohne, dass ihr dabei schlecht träumt
Habt ihr den ganzen Blattspitz geräumt
Habt das Problem unter den Tisch gewischt
Und es als Eure saubere Lösung aufgetischt

Sagt mal, welches Ziel verfolgt ihr?
Die Folgen sind doch auch Euer Bier
Denkt ihr denn, was man nicht sieht?
Auf dieser Welt auch nicht geschieht
Die Räumung macht nichts ungeschehen
Das müsst ihr doch eigentlich auch Einsehen
Drogenprobleme sind immer noch vorhanden
Weil wir alleine sie schliesslich auch erfanden
AIDS und Drogentote werden noch steigen
Wollt ihr daneben stehen und schweigen?
Könnt ihr denn dabei einfach nur wegsehen?
Es fällt mir sehr schwer dies zu verstehen

Denn ihr wollt alle Probleme nur einfach wegwischen
Damit ihr eine Schweiz ohne Probleme könnt auftischen
Doch es wird auch Zeit, endlich Lösungen vorzuschlagen
Um diesmal für einmal einen neuen besseren Weg zu wagen
Es hat keinen Wert, alles Üble immer zu unterdrücken
Und nur das Vorteilhafte davon oben ab zu pflücken
Weil sämtliche Probleme werden sich doch aufstauen
Und dann die ganze Zukunft unserer Kinder versauen
Deshalb beginnt endlich, Euer Gewissen zu wecken
Ihr könnt es sowieso nicht für immer verstecken

Versteht ihr es denn wirklich immer noch nicht
Dann schaut doch einmal in Eurem Drogenbericht
Damit ihr eine brauchbare Lösung könnt vorgeben
Wir können nicht für immer hinter Fassaden leben
Inhaltsverzeichnis

 

AUGEN (BLICKE)

Lass mich in Deine Augen schauen
Nur ihnen alleine will ich trauen
Schaue Du gleichzeitig in die meinen
Weil ob sie auch lachen oder weinen
Sagen sie alleine die ganze Wahrheit
Und sorgen nun endlich für Klarheit

Sind sie auch grün oder blau
Oder sind sie braun oder grau
Sind sie von Tränen befeuchtet
Oder mit Sternen hell beleuchtet
Wandern sie unruhig hin und her
Egal, sie wissen immer noch mehr
Weil sie können Dich nicht anlügen
Ja ein Mund, der kann betrügen
Und jedes Blatt kann schweigen
Nur Augen müssen immer zeigen
Was sie tief im Inneren erregt
Welche Gefühle sie dort bewegt

Und nur dies alleine ist wahr
Denn Augen sind so wunderbar
So schön und wirklich vollendet
Wenn man sich ihnen stumm zuwendet
Dann können Augen alles weiter tragen
Was Lippen niemals wagen zu sagen

Ja, Augen täuschen Dich nicht
Denn ohne Augen kein Gesicht
Und damit auch ohne ein Herz
Mit seinem Glück und Schmerz

Deshalb geniesse ich die Augenblicke
In welchen ich in Deine Augen blicke
Inhaltsverzeichnis

 

WALDSTERBEN

Ich habe lange Zeit nachgesonnen
Einer verrückten Idee nachgesponnen
Es ging dabei um das Waldsterben
Dachte Bäume könnten für sich werben

Ja, brecht für einmal Euer schweigen
Um endlich Eure Vorteile zu zeigen
Für einmal Euren Nutzen zu preisen
Und den Menschen den Weg zu weisen
Wald warum behältst Du alles in Dir
Und bist deswegen schlauer als wir

Doch der Mensch dieser erbärmliche Zwerg
Sitzt höhnisch auf seinem egoistischen Berg
Und tötet dabei genüsslich Baum um Baum
Zerstört jeden noch so natürlichen Traum
Vernichtet auch seinen eigenen Lebensraum
Und er weiss es, er leugnet es doch kaum
Er stellt auch nicht mehr kritische Fragen
Und so bleibt es unerklärlich sein Betragen

Nur die Natur könnte den richtigen Weg zeigen
Aber sie spricht nicht, die Bäume schweigen
Und hoffen jeden Tag auf einen neuen Morgen
Doch trotzdem halten sie den Menschen geborgen
In ihrem sicheren Schoss in allergrösster Ruhe
Wünschen nur still, dass er es nicht mehr tue
Endlich ablässt, und die Natur nicht zerstört
Hoffen, dass der Mensch eines Tages zuhört
Und mit der lebensnotwendigen Natur Hand in Hand
Für alle aufbaut, ein neues, wunderschönes Land
Inhaltsverzeichnis

 

LERNZWANG

Lernen muss jedes Menschenkind
Alle die Dinge die wichtig sind
Der Zwang zum Lernen heisst Leben
Diese Definition kann ich vorgeben
Was ihr damit anfangt ist Eure Sache
Nimm meine Worte ernst oder lache

Lernen, richtig zu entscheiden
Und auch lernen, stolz zu leiden
Lernen, einmal ungehemmt zu weinen
Oder auch einmal, etwas zu verneinen
Lernen, seine Mitwelt zu verstehen
Und mit seinen Gefühlen umzugehen
Lernen, fröhlich und echt zu lachen
Und dabei das Richtige zu machen
Lernen, seine Meinung offen zu zeigen
Oder auch für einmal zu schweigen

Einfach lernen, Mensch zu sein
Ob gross oder auch "nur" klein
Ob ein Engel oder ein Schwein
Es ist nicht leicht, Mensch zu sein
Deshalb steht jeder unter Lernzwang
Sonst verliert man schnell den Glanz
Deshalb versucht der Mensch zu verstehen
Und lernbegierig seinen Weg zu gehen
Umso zu gewinnen sein Lebensspiel
Lernt er unermüdlich und sehr viel

Nur eines hat er immer im Überfluss
Weil er dies sicher niemals lernen muss
Es sind Gefühle die schon ewig bestanden
Sie sind schon bei der Geburt vorhanden
Und sind die Situationen auch oft Neue
Gefühle halten Dir allein immer die Treue
Inhaltsverzeichnis

 

AUF DEN TOD DER JUGEND

Was in den letzten Jahren alles ist geschehen
Wenn Jugendliche für eine Sache einstehen
Dies möchte ich an vier Beispielen zeigen
Weil man darüber einfach nicht darf schweigen
Vier Beispiele, nicht dass dies alle wären
Aber es genügt doch, um Vieles zu erklären

Im fernen Korea auf Plätzen und engen Strassen
Versammelten sich die Jugendlichen in Massen
Denn sie waren sich dabei doch alle einig
Ein geteiltes Korea ist einfach zu wenig
Deshalb muss es ein vereintes Korea geben
Das Militär marschierte stumm auf daneben
Und verwendete ihre fürchterlichen Waffen
Um endlich wieder Ruhe und Ordnung zu schaffen
Dass dabei auch noch viele den Tod fanden
Die doch nur für ihre Meinungen einstanden
War dann eigentlich nur noch Nebensache
Und es kam auch nur selten zur Sprache
Weil die restliche, gerechte Welt schwieg
Man feierte nur überall den glänzenden Sieg
Der wieder einmal die Gewalt vollbrachte
Die schon immer den Frieden bewachte

Auch das Jahr 1968 bleibt nicht ungenannt
Durch Flowerpower und Friedensbewegung bekannt
Auch damals haben sich Jugendliche gefunden
Die in Paris und anderswo ihren Willen bekunden
Widersetzten sich der kriegerischen Gesellschaft
Der Wunsch nach Frieden gab ihnen ihre Kraft
Beantworteten auf ihre Art, lauten Waffenklang
Mit Gemeinsamkeit, Blumen und friedlichem Gesang
Eine bessere Welt wollten sie erklärend zeigen
Schrien und sangen, um nicht zu schweigen
Doch ihr Erfolg blieb dabei bescheiden klein
Denn was zurück blieb war oft nur noch Schein
Weil oft fanden sie sich nur noch in Scherben
Und dies liess nicht nur ihre Träume sterben

Tausende haben sich in jener Zeit gewehrt
Doch hatte es wirklich einen grossen Wert?
Deshalb schweigen heute auch viele für immer
Dabei wird die Gesellschaft nur noch schlimmer

4.6.1989 eine sehr traurige Geschichte
Auch heute noch von sehr grossem Gewichte
In Peking versammelten sich die Massen
Studenten und Studentinnen aller Klassen
Doch die Armee zeigte sich wenig geduldig
Und so starben dabei zahllose unschuldig
Weil einfach Panzer über sie hinweg rollten
Und nur weil sie eine Demokratie wollten
Um die Welt gingen die blutigen Bilder davon
Und dann vergass man sie auch bald schon
Trotzdem füllte dieses ungerechte Massaker
So manchen friedlichen, ruhigen Gottesacker
Ob es wohl die zahlreichen Eltern auch vergassen
Die bis zum 4. Juni 1989 noch ein Kind besassen

Auch 1976 war ein sehr blutiges Jahr
Das leider viel zu schnell vergessen war
Im schwarzen Südafrika war der Teufel los
Sie legten die Hände nicht mehr in den Schoss
Ihre Muttersprache wollten sie in die Schule bringen
Aber die Regierung liess sich nicht dazu zwingen
Denn Erbarmen kannten sie wirklich gar keine
Mit tödlichen Maschinengewehre gegen Steine
Unaufhaltsam machten sie mit Schuss um Schuss
Mit dieser störenden Angelegenheit Schluss
Erst 13 - 16 waren die Kinder und unbescholten
Als sie die Todesschüsse grausam einholten
Unglaublich, dass dies konnte geschehen
Die Welt hat dabei teilnahmslos zugesehen
Kinder wurden als Staatsverbrecher eingestuft
Eine Sache die längst nach Gerechtigkeit ruft

So lasst uns jetzt lieber unser Glas heben
Dass noch sehr viele junge Menschen sterben
Mussten auch schon so viele Jugendliche leiden
Wollten sie sich für eine gerechte Sache entscheiden
Und solltest Du Dich auch manchmal leise fragen
Warum denn Jugendliche niemals ihre Meinung sagen
Dann vergiss einfach nicht, was alles ist geschehen
Dann kannst Du vielleicht vieles doch verstehen

Denn wisse, dass Träume sehr schnell verderben
Wenn man zusehen muss, beim grossen Sterben
Inhaltsverzeichnis

 

MUNDART

Für eimol los ich es it bliebe
Will a Gedicht uf Mundart schriebe
Aber das fallt mer gar it so licht
Wiel es halt vom gwohnte abwicht
Ich weiss jo überhaupt au gar it
Öb es au öbis rächts drus git
Aber ich will es eimol probiere
Und es eifach versuche z'durestiere
Versuch das Mol in Mundart z'dänke
Au wenn ich derbi mis Hirni verränke
Aber es muss doch würklich au go
So dass mes am Schluss cha verstoh
Au wenn's viellicht echli komisch töhnt
Aber ich bi das würklich it gwöhnt
Drum chunnt mer nüt rächts i Sinn
S'isch eifach nüt i mim Kopf drin
Aber vielliecht isch es au denäbe
Wiel ich suche doch oft vergäbe
Nach de Wörter won ich bruche
Trotzdem will ich jetzt witersuche
Um mini Arbet chöne richtig z'verrichte
Bewiese, dass ich au so cha dichte
Ich hoff es doch emol uf jede Fall
Aber eigentlich isch es e grossi Qual
Uf Schriftsproch isch es it so schwer
Aber e so, liet eifach alles quer
Und es het so gar kei Zämehang
Es isch de reinschti Missklang
Ueber mini Ziel muss me lache
Wie cha me sone Schwachsinn mache
Und sich so ufs Glattiss woge
Muss ich mi leider sälber froge
Aber e Antwort weiss ich au keini
Vielliecht weisch Du jo eini

Es isch e Versuch gsi ohni Sinn derbi
Aber de isch jetzt zum Glück au verbi
Wiel es wird Ziet dass es entli ufhört
De Blödsinn het scho viel z'lang gstört
Inhaltsverzeichnis

 

SCHATTEN IM GESICHT

Als Kinder sind wir in den Wald gerannt
Wir haben uns schon ewig lange gekannt
Ich glaube, auch schon im Kindergarten
Erlebten dabei Zeiten aller Arten
Jede Menge Gute aber auch Schlechte
Durchredeten so auch manche Nächte
Hatten dabei so viel herzlich zu lachen
Und schluckten zusammen bittere Sachen

Doch heute, was ist nur geschehen
Sehe ich Dich dort drüben stehen
In der Hand hast Du ein Glas Bier
Dies passt doch gar nicht zu Dir
Nein, das bist Du wirklich nicht
Zeige mir, Dein wahres Gesicht
Viel zu schrill ist Dein Lachen
Musst viel zu viele Sprüche machen
Du Setzt Dich zu sehr ins Rampenlicht
Nur eine Fassade mehr ist das nicht
Und dies weisst du auch ganz genau
Also mache Dich nicht selber zur Sau
Lasse Deine Schau wieder schweigen
Um Dein wahres Ich wieder zu zeigen

So viele Erfahrungen haben uns verbunden
Hatten ein wenig Glück heraus geschunden
Und jetzt sehe ich Dich dort drüben stehen
Frage mich dabei, was ist denn geschehen
Schaue doch, ich erkenne Dich nicht
Dieser Schatten in Deinem Gesicht
Und wie Deine Augen dabei blicken
Als würden sie nach Hilfe schicken

Doch Du lässt niemand an Dich ran
Blickst nur weiterhin stolz voran
Und spielst immer noch den Kühlen
Gehst durch das Leben, ohne zu fühlen
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VIELLEICHT

Ich will nicht auf meine Zukunft schauen
Auf diese alleine kann ich nicht bauen
Denn was wird sie mir alles bringen?
Was alles wird auf mich eindringen?
Denn sein ganzen, zukünftigen Lebenslohn
Sage schon, wer kennt diesen denn schon

Vielleicht bleibe ich im Leben stecken
Oder ich werde in der Gosse verrecken
Es gibt niemand, der dies alles weiss
Vielleicht gewinne ich den Nobelpreis
Dies wäre stark, wäre wirklich geil
Vielleicht ende ich unter dem Fallbeil
Auch dies könnte doch durchaus sein
Vielleicht bleibe ich im Leben allein
Oder ich finde meine grosse Liebe
Vielleicht verteile ich nur Hiebe
Und laufe durch die Gegend versoffen
Ein ewiges Suchen und ein Hoffen
Wer weiss schon, wo wird es enden
Welche Methoden werde ich verwenden
Vielleicht halte ich Dich im Schoss
Vielleicht werde ich einst ganz gross
Vielleicht stehe ich am rechten Ort
Und finde dann die richtige Antwort
Auf alle die grossen Lebensfragen
Sage, wer kann das denn schon sagen
Was mir meine Zukunft verspricht
Dies weiss ich natürlich auch nicht
Nur eines kann ich Dir versprechen
Ich werde versuchen, ohne zu unterbrechen
Den richtigen Weg für mich zu finden
Werde kämpfen und mich auch schinden
Vielleicht baue ich ja keinen Scheiss
Und ich habe dabei Erfolg ganz leis
Doch sollte ich im Leben nicht bestehen
Und ich werde im Lebensstrudel untergehen
Dann mit einem lachenden, frohen Gesicht
Denn weinen will ich dabei sicher nicht
Inhaltsverzeichnis

 

BEZAHLTE LIEBE

Dein Blick ist matt und tot
Deine Lippen grell, leuchtend rot
Der Geruch Deines Parfums zu streng
Und Dein Rock zu kurz und zu eng
So habe ich Dich dort gesehen
Dort an der Strassenlampe stehen
Zeigst, wie die anderen Huren
Von der langen Nacht die Spuren

Mit Deinem sehr künstlichen Lachen
Versuchst Du die Herren anzumachen
Sie bezahlen Deine Liebe mit Geld
Alle die vornehmen Herren der Welt
Lassen ihre Frauen heute zuhaus
Und packen ihre Männlichkeit aus
Um dann Deinen Körper zu schinden
Wobei sie sich noch als Held finden
Was sie auch immer wieder erwähnen
Doch Deine lautlosen schreienden Tränen
Kannst Du nur in Deiner Schminke verstecken
Denn um Deine schmerzenden Wunden zu lecken
Da findet sich in dieser Gesellschaft niemand
Nein, keiner gibt Dir seine helfende Hand

Verkaufst Liebe im Mondschein
Und nur Du bleibst dabei allein
Verschenkst Deinen Körper für Geld
An jeden grinsenden Pantoffelheld
Brauchst Kohle für Deine Drogen
Du weisst, das LSD hat Dich betrogen
Denn als Hure zu stehen in den Gassen
Dies wird Dir bestimmt niemals passen
Aber Du siehst keinen Weg mehr zurück
Denn als sie Dir anboten das Drogenglück
Bist Du leider nicht davon fortgerannt?
Ich habe Dich schon früher, vorher gekannt
Du warst damals die Fröhlichste von uns allen
Und trotzdem bist Du jetzt leider hingefallen
Inhaltsverzeichnis

 

VOM BILD BIS ZUM GEDICHT

(Weg ohne Ziel, oft gehasst und doch geliebt)

Als kleines Kind griff ich zum Farbstift
Malte, was man so alltägliches antrifft
Nannte es auch noch grössenwahnsinnig Kunst
Und sonnte mich in der mich lobenden Gunst
So sah man immer mehr "Gemälde" entstehen
Doch ich musste wohl leider bald einsehen
Kunst, das waren meine Bilder sicher nicht
Eher Gekritzel betrachtet man es bei Licht
Deshalb begann ich meinen Bildern zu misstrauen
Denn ich konnte sie noch so lange anschauen
Sie gaben keine Antworten auf meine Fragen
Nein, sie wollten mir einfach nicht sagen
Was ich eigentlich damit wollte ausdrücken
Schade, aber es wollte mir nicht glücken
Meine " Kunst ", sie war wirklich daneben
Sie konnte mir nun gar nichts mehr geben

Und so musste ich einen neuen Weg gehen
Dies lernte ich sehr schnell zu verstehen
Da sah ich ein, welche Kraft in Lieder steckt
Das hat mein Interesse an der Musik geweckt
Wollte jetzt mit Musik zum Ausdruck bringen
Was nicht durch mein Schweigen konnte dringen
Alle meine versteckten Ängsten und meine Sorgen
Welche so tief in meiner Seele sind verborgen
Doch wie meine Ideen auch zusammen flossen
Ich bin immer wieder auf Grenzen gestossen
Denn was meine Gedanken auch immer gestalten
Meine Fähigkeiten konnten dabei nicht mithalten
Ja, auch mit der Musik konnte ich nicht erfassen
Und so begann ich es, auch wieder zu lassen

So ging ich, dass ich einen neuen Weg finde
Um endlich auszudrücken, was ich empfinde
Die letzte Möglichkeit erkannte ich im Worte
Um zu öffnen von meiner Seele die Pforte
Deshalb habe ich dann auch aufgeschrieben
Welche Ängste sich in mir herum trieben
Formte mein Phantasiebild zu einem Gedicht
Doch nicht selten gelang es mir auch nicht
Aber zum Schluss bin ich doch dabei geblieben
Und schrieb alles auf, ohne gross zu sieben
Von meinem ganzen Hoffen und von meinem Glücke
Berichtete auch von jedem anderen Lebensstücke
Und so ist viel in meinen Gedichten gestanden
Was später sehr oft wurde falsch verstanden.

Trotzdem bewahrte ich sie auf alle diese Seiten
Aus den vergangenen, guten und schlechten Zeiten
So wuchs mein Werk, wurde ziemlich umfangreich
Und trotzdem scheue ich heute einen Vergleich
Weil die Qualität davon, ob gut oder schlecht
Die kenne ich leider wirklich noch nicht recht
Deshalb wünsche ich mir auch ehrliche Berichte
Über jedes dieser, meiner persönlichen Gedichte
Da ich wahrscheinlich auch noch lange aufschreibe
Wenn ich ansonsten schon längst sprachlos bleibe
Weil ich schreibe, wenn ich nicht weiter weiss
Oder wenn ich manchmal weine für mich ganz leis
Und so schreibe ich, ob ich liebe oder hasse
Ich weiss ganz genau, dass ich es nie lasse
Inhaltsverzeichnis

 

FLIEG, MEIN VOGEL FLIEG

Flieg, mein süsser, kleiner Vogel flieg
Verhilf der Unbeschwertheit zu einem Sieg
Du weisst doch ganz genau, ich mag Dich
Denn meine tiefen Gefühle zu Dir spüre ich
Aber vielleicht ist da auch noch viel mehr
Dies zu unterscheiden ist oft sehr schwer
Deshalb mein kleiner Vogel verschwinde
Damit Dich die grosse Freiheit finde
Denn ich will Dich niemals einsperren
Und Dir niemals den Weg hinaus verwehren
Deshalb fliege hinaus an die frische Luft
Und folge dem wunderbaren, süssen Blumenduft
Lass dort über dem Berg Dein Singen erklingen
Ich lausche so gerne Deinem wunderbaren Singen

Mein Vogel, Du kannst in kein Käfig gehören
Auch ein goldener Käfig könnte nur stören
Nein, mein kleiner Vogel, Du musst fliegen
Und lasse Dich dabei niemals unterkriegen
Denn erst mit Deinem so fröhlichen Gesang
Und Deinem Lachen wunderbaren, süssen Klang
Machst Du aus einem Tag einen schönen Tag
Deshalb, weil ich Dich wirklich sehr mag
Darf ich Dich zu keinem Zeitpunkt aufhalten
Denn Deine Gefühle würden dabei erkalten
Deshalb lasse ich Dich aus Deinem Käfig raus
So dass Du kannst fliegen weit, weit hinaus

Und vielleicht kehrst Du einmal zu mir zurück
Und begleitest mich dann ein kleines Stück
Aber jetzt flieg mein kleiner Vogel weit fort
Und sage nicht Danke, sage bitte kein Wort
Weil ich kann Deinen Freiheitsdrang verstehen
Und vielleicht werden wir uns ja wieder sehen
Inhaltsverzeichnis

 

MORD OHNE REUE

Eine grosse Limousine hält dort am Strassenrand
Am selben Ort, wo auch ich mich längst einfand
Ein Chauffeur in Uniform öffnet ihm seine Tür
Gegen ihn habe ich nichts, er hat nichts dafür
Aus dem Wagen sieht man einen Mann aussteigen
Die Menge johlt, die Lippen des Mannes schweigen
Er beginnt mit arrogantem Blick um sich zu sehen
Und bleibt dann im eleganten grauen Anzug stehen
Er ist ein Symbol für die gesamte Gesellschaft
Und dies gibt mir auch, die dazu nötige Kraft
Denn jetzt hält mich überhaupt nichts mehr
Und langsam richte ich auf ihn mein Gewehr
Nochmals ein kurzes, zögerndes Aufschauen
Um doch dem eingeschlagen Weg zu vertrauen
Der Finger krümmt sich schon, um abzudrücken
Ein Schuss, er konnte nicht mehr missglücken
Der Mann fiel langsam in sein eigenes Blut
Und ich fühlte mich dabei so wunderbar gut

Dabei war alles so furchtbar schnell gegangen
Die Menge war in ihrer Überraschung gefangen
Das Gesicht des Mannes, es war nur noch Brei
Erst jetzt ertönt irgendwo ein lauter Schrei
Ein Wagen hält vor mir, mit Polizisten bemannt
Und die ersten Journalisten kommen angerannt
Sie alle nehmen mich in ihrer Mitte gefangen
Alle fragen, warum ich diese Tat begangen?
Ich blicke sie nur ungläubig an, im Schweigen
Ohne ihnen allerdings meine Gründe aufzuzeigen
Sollen sie mich doch ein Leben lang einsperren
Ich werde mich dagegen bestimmt nicht wehren
Werde auch nicht fliehen und mich verstecken
Doch ich werde keiner meiner Gründe aufdecken

Denn wenn ich mich über meine Tat auch nicht freue
Ich zeige ganz bestimmt bis jetzt noch keine Reue
Denn bringt mein Handeln für mich auch kein Gewinn
Ist doch viel mehr dahinter, als nur bloss Wahnsinn
Inhaltsverzeichnis

 

AUSVERKAUF

Überall sieht man es viele Leute machen
Manche verliebt, andere mit einem Lachen
Durchgehend durch die verschiedenen Klassen
Tun es manche davon auch auf den Strassen
Und auch im Park lassen sie es nicht bleiben
Wenn Lustgefühle ihren Puls so hochtreiben
Selbst in der grossen Stadt im Schaufenster
Treiben sie es mit bleichen Scheingespenstern
Viele davon gehen dazu in irgendein Puff
Und tun es dann dort fröhlich oder auch Muff
Andere sind davon scheinbar beinahe besessen
Und einige haben es beinahe schon vergessen
Getrieben wird es mit Männer und Frauen
Meistens heimlich und nicht zum zuschauen
Zu zweit müsste es wohl eigentlich immer sein
Aber einige sind dabei leider auch allein
Dabei bieten die Medien Unterstützung schon
Zum Beispiel durch ein Geflüster am Telefon
Ja, man kann auch zusehen beim fernsehen
Wie man dabei eigentlich sollte vorgehen
Ganz normal oder auch scheinbar pervers
Wie es noch nie erwähnt wurde in einem Vers
So lässt es wohl dann auch niemand bleiben
Weil es schon alle miteinander treiben
Oftmals nur geleitet durch heisse Triebe
Ganz schnell mit Leidenschaft und ohne Liebe
Einfach aus einem inneren Zwang und ohne Genuss
Ohne Zärtlichkeiten und auch noch ohne Kuss

Ich habe bestimmt ja auch nichts dagegen
Ich beginne nur langsam dabei zu überlegen
Gerät die Liebe da nicht langsam ins wanken
Bei so vielen sexistischen, triebhaften Gedanken
Fehlt zum Schluss denn da die Liebe nicht vielleicht
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir ausreicht
Weil für mich muss die Liebe schon auch dabei sein
Denn für mich kann dieses Spiel, so wie es ist, allein
Zu keinem Zeitpunkt, meinen triebhaften Phantasien genügen
Weil ich würde mich dabei wirklich nur selbst belügen
Inhaltsverzeichnis

 

ORT VOLLER ERINNERUNG

Weil meine Erinnerungen noch nicht versanken
Beschreibe ich zu diesem Ort nun meine Gedanken

Wie habe ich diese Zeit hier oft genossen
Aber auch Tränen sind hier reichlich geflossen
Habe ich dabei auch manchmal nur geschwiegen
Weil ich konnte oft nicht genug kriegen
Habe dann nur grosse Reden geschwungen
Aber auch sie sind alle längst verklungen
Hier habe ich Dir meine Liebe eingestanden
Wenn wir unser Glück dabei auch nicht fanden
War es trotzdem doch eine wunderbare Zeit
Voller Liebe und so voller Zärtlichkeit
Hier begannen sich, Hoffnungen zu recken
Aber auch Enttäuschungen zu verstecken
Ja, an diesem Ort, hier in diesem Raum
Träumte ich so oft einsam meinen Traum
Und hier lernte ich trotzdem auch verstehen
Dass im Leben nicht alles einfach konnte gehen
Was ja auch schon die Blumenkinder wussten
Weil auch sie damals bald einsehen mussten
Dass der grosse Traum so voller Gemeinsamkeit
Oft endete in der Realität und in der Einsamkeit
Träumte auch ich davon, zog ich mich zurück an diesen Ort
Und suchte so auf diese Weise auf meine Fragen Antwort
Teilte mit diesem Ort mein ganzes Leid und mein Glück
Und nicht nur deshalb schaue ich oftmals gerne zurück

Schöpfte hier meine Kraft, dies weiss ich
Denn dieser Raum hat das Leben und mich
Für ewig untrennbar zusammen Gebunden
Mit meinem Glück und meinen Wunden

Deshalb nahm ich mir heute Zeit zu verweilen
Um versuchen zu formulieren alle diese Zeilen
Damit ich, bevor alles endgültig zerrann
Aufschreibe, was meine Erinnerung ersann
Inhaltsverzeichnis

 

NATURORCHESTER

(Flowerpower - Traum)

Der Wind flüstert mir leise ins Ohr
Und die Bäume singen dazu im Chor
Die Sonne, sie lacht auch noch dazu
Alles gehört dazu - so wie auch Du
Der See reflektiert alle diese Klänge
Und der Wald verschluckt die Zwänge
Das Gras, es singt im Hintergrund
Auch die Tiere bewegen ihren Mund
Und die weisen Wolken tanzen zusammen
Die hübschen Blumen bilden den Rahmen
Und die Fische klatschen laut Beifall
Die Steine schlagen den Takt am Pfahl
Piano spielen die leuchtenden Sterne
Bass spielt der Mond aus der Ferne
Während die Berge das Echo dazu singen
Und mit den Tälern in Einklang bringen
Gitarre spielen die flachen Abhänge
Begleitet von den Insekten Zitterklänge
Vögel bringen die Musik in jedes Land
Verstärkt durch die mächtige Felswand
Die da steht so unüberwindbar steil
So ist jeder vom Orchester ein Teil
Aber Musik ergibt es nur gemeinsam
Jeder für sich allein und einsam
Spielt doch nur chaotische Töne
Die man nur im Orchester versöhne

Zusammen ertönt die Musik in Harmonie
Ohne jegliche Spur langweiliger Monotonie
Die Natur, sie hat dies längst eingesehen
Dies lässt sie einen gemeinsamen Weg gehen

Nur jemandem fehlt leider diese Einsicht
Der Mensch - Er versteht dies einfach nicht
Inhaltsverzeichnis

 

NACHT AUS DUNKLEM SAMT

Eine Szene, die wie aus einem Film stammt
Eine Nacht, wie aus sanftem, dunklem Samt

So wunderschön und auch so warm
Und ich halte Dich in meinem Arm
Und nur irgendwo in der Ferne
Leuchten am Himmel helle Sterne
Spenden ein spärliches Sternenlicht
Ich sehe das Profil von Deinem Gesicht
Das Gras ist so sanft und so weich
Und deshalb an Geborgenheit reich
Durch die angenehm und warme Luft
Zieht ein wunderbarer Blumenduft
Im Wasser spiegelt sich Mondschein
Genau so müsste es wohl immer sein
Es ist schon spät, es spielt keine Rolle
Wir erscheinen wie ein Knäuel Wolle
Weil wir uns eng aneinander schmiegen
Und uns gegenseitig in den Armen liegen

Es ist so schön, mit Dir zu schweigen
Und Dir wortlos meine Gefühle zu zeigen
Hören vom Bach her ein leises Rauschen
Während wir ganz überwältigt lauschen
Dieser wunderbaren, samtweichen Nacht
Die ganz heimlich mit uns still lacht
Stumm, weil ich diese Nacht geniesse
So dass ich meine Augen schliesse
Und sanft an Deiner Schulter anlehne
Es gibt nur etwas, wonach ich mich sehne
Dass diese Nacht niemals jemand aufweckt
Niemals ein Tag sie einfach nur zudeckt
Denn diese Nacht gehört uns ganz allein
In dieser Harmonie und sanftem Mondschein

Auf Wiedersehen, schöne samtweiche Nacht
Du bist wie nur für uns alleine gemacht
Inhaltsverzeichnis

 

KÖNIG AUTOFAHRER

(Liebe Deinen Nächsten, wie Dein Auto)

Jage durch den Auspuff Dein ganzes Geld
Und rase fröhlich, vergnügt durch diese Welt
Du vergisst alles, was neben den Strassen geschieht
Weil keiner hinter dem Steuer links und rechts sieht

Ja, König Autofahrer Dein Auto ist das Beste
Alle anderen bestehen doch nur aus rostigen Resten
Du hast es begriffen, wie wichtig ein Auto ist
Weil Du so ganz ohne Auto überhaupt nichts bist
Um Dich zu beweisen, musst Du zu schnell fahren
Sicher, Du kennst sie schon, die grossen Gefahren
Sie füllen jeden Tag so manchen Zeitungsbericht
Doch Dir passiert so was nicht, Dir doch nicht
Weil Du ganz sicher keine Fahrfehler machst
Und nur über alle diese anderen Trottel lachst
Denn Du bist der König hier hinter Deinem Steuer
Du empfindest die Geschwindigkeit als ein Feuer
Weil locker mit der einen Hand lässig am Schalten
Kann Dich jetzt überhaupt gar nichts mehr aufhalten

Von Toleranz und Rücksicht willst Du nichts mehr hören
Weil sie würden Dich in Deinem Wahn doch nur stören
Aber siehst Du einen anderen Fahrer einen Fehler machen
Kannst Du nicht darüber hinwegsehen, musst über ihn lachen
Und ergreifst jede dieser günstigen Gelegenheiten beim Schopf
Zeigst ihm den „Vogel“ und schimpfst in Arschloch und Dummkopf
Doch benimmst Du Dich für einmal idiotisch blöde daneben
Meinst Du lachend nur ganz locker, dass kann es ja geben

Auto fahren ist doch wirklich das halbe Leben
Weil es ist ein Gefühl als könnte man schweben
Deshalb auf die Autopartei ein ganz lautes hoch
Weil sie verhelfen uns zu diesem schönen Gefühl doch

Dein Drang nach Geschwindigkeit ist schon längst geweckt
Ich frage mich nur, ob sich dahinter noch ein Mensch versteckt
Denn mal ganz abgesehen davon, dass die Natur darunter leidet
Ist Euch klar, dass Ihr Euch auch gegen den Menschen entscheidet
Dies zu glauben, fällt mir bei Eurem Spiel schwer zu verstehen
Oder wollt ihr den Menschen dahinter nicht mehr sehen?
Inhaltsverzeichnis

 

SUURE STEI

Was ziesch Du für en suure Stei
Seisch du bliebsch hüt emol dehei
Seisch, Du chunsch hüt zobe it mit
Wiel Du fühlsch Di eifach gar it fit
Chasch nüme schlofe, chasch nüme ässe
Und chasch das alles eifach it vergässe
Verzählsch, dass Du Di demit plogsch
Und dass Du Di dorum ständig frogsch
Worum denn eigentli ume immer ich?
Ziesch irgend en idiotische Vergliech
Und hebsch kei Kraft meh zum witergoh
Das chan ich jo au no ganz gut verstoh
Aber das au no musch überall verzähle
Wie Di das alles tuet schrecklich quäle
Das chan ich eifach denn gar nüme igseh
Chasch it versuche Di emol anderst z’beneh

Ich glaub,Du läbsch im Selbstmitleid gärn
Dört uf Dim luchtende, egoistische Stärn
Doch denäbe seisch Du au, Du liebsch sie
Mit dem, do cha es gar it so wiet her sii
Denn wäre Dini G'fühl würkli wohr und ächt
Wär Dis Verhalte it so fürchterli schlächt
Wiel mit Dim selbst mitleidige Verzähle
Tusch sie doch no meh als Di selber quäle
Und Ich weiss, dass weisch Du ganz genau
Also hör äntli uf mit der saublöde Schau
Hör äntli uf, mit dem Druck uf sie uszübe
Und ihri schöne, dunkle Auge demit ztrübe

Also zeig echli meh Stolz i Dim Wappe
Und benimm Di äntli it wiene Jommerlappe
Dis luute klage, cha umme zum Schmerz führe
Wiel das muesch doch au Du dütlich g'schpüre
Inhaltsverzeichnis

 

ICH BIN WIE DU

( Randgruppenphilosophie )

Abseits stehen
Vorwärts gehen
Dem Leben zusehen
Ohne etwas zu verstehen
Stilles Schluchzen - lautes Weinen
Stummes Lachen - glücklich scheinen
Mit so vielen gemeinsam
Auf Deinem Weg einsam
Laut schreiend - Schweigen
Dein ganzes Glück aufzeigen
Und mit Deinen stillen Launen
Über diese Welt Staunen
Nicht auffallen, um keinen Preis
Mit Deiner Wahrheit, viel zu leis
Und doch zu laut, um sie zu ertragen
Jede Menge Antworten ohne zu fragen
Singst stumm dazu Dein Lied
Laut lachend, ohne Abschied
Die Welt erstrahlt in ihrem Licht
Doch offiziell, da gibt es Dich nicht
Und nicht Deine weinende Schweigsamkeit
In dieser viel zu lauten Einsamkeit
Das alles ist ganz bestimmt nicht real
Und Dein Leben, es ist doch ideal
So steht es doch in jedem Bericht
Nein, Dich - Dich und mich gibt es nicht
Und nicht Dein Lachen, um glücklich zu scheinen
Also höre, kein Klagen - kein weinen
Ja, vielleicht ab und zu ganz leis
Aber nicht auffallen um keinen Preis
Und ganz heimlich die Tränen abwischen
Sich unbemerkt unter die Leute mischen
Doch eines, dass weisst Du ganz allein
So wie sie, so wirst Du niemals sein
Doch das, dass darf niemand sehen
Keiner könnte es wahrscheinlich verstehen

Nur ich weiss längst, ich bin wie Du
Deshalb komm, wir schauen gemeinsam zu
Inhaltsverzeichnis

 

MEIN FREUND, DAS BIER

Du erscheinst mir heute wie ein alter Mann
Deshalb schaue ich Dich etwas genauer an
Auf dem grossen, runden Tisch vor Dir
Steht ein Glas gefüllt mit kühlem Bier
Darum schaue ich Dir in Dein Gesicht
Ich kenne Deine Geschichte zwar nicht
Weiss überhaupt nichts von Deinem Geschick
Sehe nur grosse Müdigkeit in Deinem Blick
So sitzt Du stumm dort drüben, ganz allein
Nur beleuchtet vom spärlichen Lampenschein
Redest dabei heimlich und ganz leise mit Dir
Und mit Deinem einzigen, treuen Freund dem Bier

Du erzählst ihm traurig und leise von ihr
So traurig sah ich Dich noch niemals hier
Es war der Kummer, der Dich hier her trieb
Und das Wissen, sie hat Dich nicht mehr lieb
Dies konnte man aus Deinen leisen Reden erfahren
Deshalb bist Du Dir jetzt nicht mehr im Klaren
Was Du in Zukunft mit Dir selbst anfangen willst
Und wie Du Deine Schmerzen jetzt wieder stillst
Nur aus diesem Grund trinkst Du heute so viel Bier
Und es waren bestimmt schon viel mehr als vier
Nur aus Liebeskummer bist Du heute abgestürzt
Und weil es niemand mehr gibt, der Dich stützt
Aus diesem Grund redest Du heute leise mit Dir
Und Deinem treuen, guten alten Freund dem Bier

Denn es hat immer Zeit, Deinen Worten zu lauschen
Beginnt es auch langsam in Deinem Kopf zu rauschen
Du vergisst so wenigstens, dass sie Dich nicht liebt
Erzählst alles nur Deinem Bier, das keine Antwort gibt

Erzählst ihm leise, das Leben da draussen ist furchtbar gemein
Ich habe wenigstens Dich mein Bier und bin nicht ganz allein
Inhaltsverzeichnis

 

DER TRAUM NACH TIEFER ZÄRTLICHKEIT

Draussen herrscht warmer Sonnenschein
Und ich sitze hier am Pult ganz allein
Und weiss doch nicht, was soll ich hier?
Ein leeres, trostloses, weises Blatt vor mir
Ich in meiner Einsamkeit mit diesem Blatt
Meine Hoffnung ist längst ein bisschen matt
Und doch bleibt eine tiefe, grosse Sehnsucht
Der Wunsch, im Traum schon längst gebucht

Im Traum so voller tiefer Zärtlichkeit
Warten - Verlorene und vergessene Zeit
Nur so tun - Frohes, herzliches Lachen
Um die Einsamkeit vergessen zu machen
Verdränge es - Denke nicht darüber nach
Und trotzdem bleibt es in mir wach
Wo es laut und doch unhörbar schreit
Der Traum nach tiefer Zärtlichkeit

Das Blatt ist beinahe schon halb voll
Und ich fühle mich trotzdem nicht toll
Suche Worte, wo es längst keine mehr gibt
Schreibe zahlreiche Dinge, die keiner liebt
Trotzdem lasse ich es doch niemals bleiben
Zeile um Zeile frech aufzuschreiben
Und es scheint als sei es ohne Ende
Alle die Signale, die ich damit sende
Seit - Seit beinahe schon einer Ewigkeit
Mein Traum nach tiefer Zärtlichkeit

Ich lege meinen Stift zur Seite
Und suche dann endlich das Weite
Will hinausgehen in den Sonnenschein
Zusammen, nur mit meiner Einsamkeit allein
Verlasse endlich das viel zu enge Haus
Und rufe laut aus voller Kehle heraus
Was seit Ewigkeiten in mir schreit
Der Traum nach tiefer Zärtlichkeit
Inhaltsverzeichnis

 

 

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Schreib mir, freue mich auf Fragen oder Kritik

mailto:andy.freiermuth@tcbbasel.ch

 

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