Puzzle 2

HERZ ODER KOPF

Herz oder Kopf, das alte Thema
Immer wieder nach demselben Schema
Man bleibt nur dazwischen stehen
Zusammen scheint es, nicht zu gehen
Gefühle und Vernunft in einem Topf
Zusammen, im Herz und im Kopf
Was für ein wunderbarer Traum
Wahr wird er auch diesmal kaum

Denn mein Kopf, der weiss
Weil er sammelt jeden Hinweis
Dass es viel besser wäre
Wenn ich gehe und erkläre
Dass ich nichts mehr empfinde
Bestimmt eine neue Liebe finde
Wenn ich einen neuen Weg gehe
Doch nicht, wenn ich hier stehe
Und mir dabei nur selbst weh tue
Sagt mir mein Kopf in aller Ruhe

Doch tief in mir, bin ich erregt
Weil mein Herz ist sehr bewegt
Es kann einfach nicht kapieren
Warum es wieder soll verlieren
Mein Herz, es ist gar nicht kühl
Es wird beherrscht von einem Gefühl

Herz und Kopf schlagen ein Gefecht
Doch wer von beiden hat nun Recht?
Wem soll ich denn bloss nachgeben?
Kann es keinen gemeinsamen Weg geben

Oder werde ich immer als Verlierer zurück bleiben
Wenn Gefühl und Vernunft ihr böses Spiel treiben
Aber ich will dabei doch nicht immer nur leiden
Nicht immer zwischen Herz und Kopf entscheiden
Inhaltsverzeichnis

 

ARSCHLOCH

Du bist wirklich ein Arschloch
Ich sage es Dir noch und noch
Glaubst wieder, es besser zu wissen
Dich sollte man einfach erschiessen
Denn Du bist der Übelste von allen
Weil Dir scheint es zu gefallen
Deinen Weg immer so zu wählen
Dass Du damit alle musst quälen
Dich selber sogar eingeschlossen
Doch Du gehst weiter unverdrossen

Nein, Du kannst davon nicht lassen
Ich beginne Dich, langsam zu hassen
Deine Entschuldigungen, sie stören
Und ich kann sie nicht mehr hören
Also höre endlich auf zu klagen
Und alle Deine Gründe aufzusagen

Es hätte Dich ganz schön geschafft
Du hättest nicht genügend Kraft
Um da wieder heraus zu kommen
Glaube ich Dir, dies kann vorkommen
Der Schmerz steht in Deinem Gesicht
Doch Dein Verhalten änderst Du nicht

Langsam verliere ich die Geduld
Du bist wirklich selber Schuld
Du redest von starken Gefühlen
Doch in diesen Wunden zu wühlen
Scheint Dir, Spass zu machen
Du brauchst mir nichts vormachen
Höre auf den Rat, den alle geben
Er ist nun wirklich nicht daneben

Doch es will Dir nicht aus dem Kopf
Ergreife die Chance beim Schopf
Bleibe nicht einfach hier stehen
Willst Du dies denn nicht einsehen
Suche viel lieber schnell das Weite
Mache endlich einen Schritt zur Seite

Aber Du - Du bleibst hier
Mit diesem Schmerz in Dir
Tust so lächerlich kühl
In Dir ein starkes Gefühl
Ich weiss, es ist sehr gut getarnt
Sage nicht, keiner hätte Dich gewarnt
Nein, sage nicht, es ist gemein
Mit diesem Problem bist Du allein

Ja, ich sagte es Dir doch
Du bist wirklich ein Arschloch
Du weisst in Deinem Leben
Kann es nur eine Lösung geben

Doch Du kannst Dich dafür nicht entscheiden
Es scheint Dir Spass zu machen - zu leiden
Inhaltsverzeichnis

 

FEIGHEIT

Sagte, ich finde Dich nett
Jetzt liege ich auf meinem Bett
Und weiss, dass da viel mehr ist
Dass Du wichtiger für mich bist

Ich weiss, Du bist für mich berufen
Ich denke, ich könnte Dich anrufen
Und Dich ganz einfach nur fragen
Ob wir morgen etwas zusammen machen
Doch da fühle ich Zweifel erwachen
Du könntest ja dazu nein sagen

Ich muss doch nur aufstehen
Um dann zum Telefon zu gehen
Habe den Hörer schon in der Hand
Und finde wieder einen Vorwand

Es ist besser, Dir zu schreiben
Aber ich kann nicht ruhig bleiben
Weil ich die Worte nicht finde
Um auszudrücken was ich empfinde
So bleibt das Blatt vor mir weis
Weil ich Angst habe, ich weiss
Du könntest über mich lachen
Ich will mich nicht lächerlich machen

Oder ob ich einfach zu Dir gehe?
Dir dann mutig in die Augen sehe
Und Dir die ganze Wahrheit sage
Das wäre das Beste ohne Frage
Einfach von Angesicht zu Angesicht
Aber das geht doch wirklich nicht
Denn dafür bin ich viel zu feige
Und so bleibe ich hier und schweige
Inhaltsverzeichnis

 

SIGNALE

Ich sehe alle diese Zeichen
Die nicht von meiner Seele weichen
Willst Du mir damit etwas sagen?
Soll ich Dich einfach mal fragen?

Aber ich weiss doch nicht
Oft bin ich voller Zuversicht
Doch es entspricht nicht meinem Wesen
Nur das Gute heraus zu lesen
Ob ich Signale sehe, wo keine sind?
Ich fühle mich, wie ein Kind
Das nicht weiss, was vor sich geht
Deshalb überfordert abseits steht
Aber trotzdem dabei sein will
Und doch bleibt es dabei still
Weil es sich seinem Wissen entzieht
Was links und rechts von ihm geschieht

Sag doch, sind meine Gefühle echt
Oder interpretiere ich sie schlecht
Ich weiss doch wirklich nicht
Was ist hier eigentlich angebracht?
Ein wenig Hoffnung und Zuversicht
Oder bestätigt sich mein Verdacht
Dass alle diese klaren Zeichen
Nur dem Zufall entweichen
Und mich wirklich nur narrten
Ich kann nicht länger warten

Ich will es endlich wagen
Und dieses Spiel abbrechen
Endlich ehrliche Worte sprechen
Werde ich auch Wunden davontragen
Inhaltsverzeichnis

 

GEBET

Brich bitte in mir das Schweigen
Lasse sie mich doch bitte zeigen
Alle die Tränen, die in mir sind
Wünschte mir, ich wäre noch Kind

Wieder einmal ist viel Zeit zerronnen
Das Leben hat mich wieder umsponnen
Und ich habe dabei doch nicht gewonnen
Deshalb habe ich langsam begonnen
Meine Selbstbeherrschung zu hassen
Trotzdem kann ich nicht davon lassen
Gib mir die Kraft zu verschnaufen
Lass meine Tränen für einmal laufen
Was kümmert mich diese Gesellschaft
Wenn Du mir schenkst, die nötige Kraft
Um ein bisschen zu widerstehen
Sollen es doch ruhig alle sehen
Dass ich im Moment traurig bin
Ich gebe zu nach fröhlichem Lachen
Steht mir heute nicht der Sinn
Lass mich aus dem Alptraum erwachen
Ich bin zu schwach, um zu akzeptieren
Dass ich meine Gefühle muss verlieren

Es ist der falsche Weg, den ich gehe
Denn wenn ich rings um mich sehe
Blicke ich in Gesichter aus Stein
Alle traurig und ganz allein
Ohne Hoffnung und ohne Ziel
Spielen sie ihr Lebensspiel

Lass mich keiner von ihnen sein
So traurig und hart wie Stein
Inhaltsverzeichnis

 

NEIN

Scheisse
Flüstere ich leise
Es ist wirklich zum erbrechen
Beginne mit mir selbst zu sprechen
Entscheide Dich nun, ja oder nein
Es bleibt Dir keine Zeit zum warten
Du musst Dich entscheiden ganz allein
Sage schon, spiele mit offenen Karten

Nun, ich habe eine Entscheidung getroffen
Doch immer noch denke ich darüber nach
Denn eine Frage, die bleibt offen
Und hält in mir grosse Zweifel wach
Denn habe ich den falschen Weg gefunden
Dann - und dies muss ich wissen
Stirbt sie bestimmt an ihren Wunden
Und ich habe sie auf dem Gewissen

Würde alles so gerne der Welt klagen
Dieses Wissen allein in mir zu tragen
Fällt mir manchmal unsagbar schwer
Dabei ist es schon eine Weile her
Doch die Angst, ich habe versagt
Hat die ganze Zeit in mir genagt
Aber ich muss dies durchstehen
Und damit alleine weitergehen

Mit diesem Gefühl in meinem Bauch
Stehe ich oft hinten in der Reihe
Wo ich ungehört nach Hilfe schreie
Dies weiss ich natürlich auch
Weil Unterstützung gibt es keine
Dann möchte ich manchmal alleine
So wie früher ganz laut schreien

Zurück bleibt nur eine unerträgliche Stille
Ich weiss, es geschieht alles nach Gottes Wille
Inhaltsverzeichnis

 

EHRLICH - MENSCHLICH?

Eins muss ich endlich enthüllen
Das Leben ist nicht mein Spiel
Ihr erwartet von mir zu viel
Ich kann diese Aufgabe nicht erfüllen
Weil ich doch einfach nicht einsehe
Wie ich dies alles durchstehe
Denn dazu fehlt mir die Vernunft
Trotzdem suche ich meine Zukunft
Gebt mir doch bitte eine Wahl
Ich bin wirklich kein Denkmal
Würde manchmal gerne schwach sein
Und bin doch auch nicht gerne allein

Wie es doch kein Mensch gerne wäre
Warum glaubt keiner, wenn ich erkläre
Ich tauge doch nicht zum Vorbild
Ich weiss auch nicht, was hier gilt
Ich brauche eine Schulter zum anlehnen
Muss ich das wirklich noch erwähnen
Ich brauche meinen Persönlichkeitsraum
Und zwar nicht nur in meinem Traum
Warum wollt ihr ihn mir nicht geben?
Bin ich denn nicht fähig zum Leben?

Ich weiss es selbst nicht
Wo nur bleibt meine Zuversicht?
Ich will Euch ja nicht stören
Will nur ein wenig dazugehören
Mit meinen Träumen und Gefühlen
Will nicht im Verbotenen wühlen
Will nur sein, wie ich bin
Ich weiss, ich bin kein Gewinn
Will nur ein bisschen mitspielen
Als einer unter vielen
Ich meine es doch ehrlich
Bin ich denn nicht menschlich?
Inhaltsverzeichnis

 

1000 GRÜNDE

1000 Gründe, Dich nicht mehr anzusehen
Und Dir endlich aus dem Weg zu gehen
1000 Gründe, Dich weiter anzulügen
Und damit mich selbst zu betrügen
1000 Gründe, auf Neues zu bauen
Und Dir nicht mehr zu vertrauen

1000 Gründe, um alles abzubrechen
Und mit Dir nicht mehr zu sprechen
1000 Gründe, mich anders zu benehmen
Und dem Schicksal die Kraft zu nehmen
1000 Gründe, um Dich zu verfluchen
Und andere Lösungen zu suchen

1000 Gründe, dass Zweifel erwachen
Und dies alles nicht mitzumachen
1000 Gründe, um Wut zu zeigen
Und nicht nur immer zu schweigen
1000 Gründe, um zu klagen
Und mein Pech zu hinterfragen

1000 Gründe, um zu verstehen
Und endlich weit fort zu gehen
1000 Gründe, um davonzulaufen
Und mich völlig zu besaufen
1000 Gründe, um wieder zu lachen
Und mir nichts mehr vorzumachen

Doch der eine Grund lässt mir keine Ruhe
Weil er mich immer wieder von neuem bestürzt
Denn er hat 1000 andere Gründe gestürzt
So dass ich nichts von dem Gesagten tue
Mache mir deshalb ständig etwas vor
Und benehme mich wie ein armer Torr
Der Grund ist einfach, ich liebe Dich
Es ist leider die Wahrheit, wirklich
Inhaltsverzeichnis

 

TRAUER

Es ist noch zu wenig lange her
Ich gebe zu, es ist schwer
An Deinem Grab zu stehen
Und die Inschrift zu sehen
Noch lebt in mir meine Trauer
Hinter einer schweigenden Mauer
Zum Vergessen brauche ich Zeit
Noch lebt die Vergangenheit
Viele Dinge kommen mir in den Sinn
Noch immer senke ich mein Kinn
Wenn jemand von Dir spricht
Vergessen habe ich Dich nicht

Ich weiss, würdest Du noch leben
Würdest Du mir die Leviten lesen
So war Deine Art und Dein Wesen
Wütend würdest Du mir Antwort geben

Vergangenheit ist alles, was war
Ist Dir dies wirklich nicht klar
Und ich bin doch nicht mehr
Ich bin schon so lange her
Dies würdest Du mir sagen
Da bleiben keine Fragen

Aber ich kann nicht verstehen
Dass Du schon musstest gehen
Weil ich doch Trauer fühle
Verborgen hinter meiner Kühle

Ich weiss, Gott nimmt und gibt
Weil er ja alle Menschen liebt
Warum hat er Dir nicht mehr gegeben
Ich kann doch nicht einfach sagen
So ist es halt, das grausame Leben
Im Schweigen bleiben zu viele Fragen
Inhaltsverzeichnis

 

ALTER MANN

(Für den Mann vor dem Altersheim)

Es ist nicht fair, vorbei zu gehen
Hast Du ihn denn nicht gesehen
Am Strassenrand, den alten Mann
Im Rollstuhl, weil er nicht gehen kann
Er wird hier nicht mehr gebraucht
Während er still seinen Stumpen raucht
Sitzt er einfach nur da, stundenlange
Vor dem Tod ist ihm nicht mehr bange

Man stellte ihn auf die Abstellgeleise
Er nahm es hin, wirklich ganz leise
Geduldig erträgt er sein Leid
Nur manchmal fühlt er noch Neid
Neid, auf das pulsierende Leben
Denn er steht immer nur daneben

Er sieht so viele Menschen vorbeifahren
Alle in grosser Eile, um Zeit zu sparen
Keiner - Keiner will mit ihm sprechen
Denn Alter ist ein zu schweres Gebrechen

So wird er auch morgen wieder da sein
Im Rollstuhl sitzend und ganz allein
Hofft, einmal wird jemand anhalten
Und sich mit ihm kurz unterhalten
Jemand, der ein wenig an ihn denkt
Und ihm ein bisschen Zeit schenkt
Mit ihm über die banalsten Dinge lacht
Damit er aus seiner Eintönigkeit erwacht
Inhaltsverzeichnis

 

SARAFINA

Macht Euch bereit
Es wird endlich Zeit
Zeit für die Freiheit
Schluss mit der Vergangenheit

Sie steht dort auf der Bühne
Als Frau nicht etwa als Hüne
Fordert Freiheit für ihr Land
Mit zur Faust geschlossener Hand
Sie zeigt, was die Mehrheit will
Sie bleibt nicht mehr nur still

Sie will das Schicksal selbst bestimmen
Mit Musik und vielen Gesangsstimmen
Die Mittel, mit der sie erklärte
Das die Ungerechtigkeit zu lange währte

Auch Farbige haben ein Recht
Ein Recht auf ein schönes Leben
Dies ist nichts weiter als gerecht
Ihr müsst uns dieses Recht geben
Es wird Zeit auf die Menschlichkeit zu bauen
Um nicht nur auf dieses Unrecht zu schauen
Dies war es, was ihre Stimme sagte
Und ich verstand, wie sie uns fragte
Warum wir die Tyrannen unterstützen
Und nur faule Ausreden benützen
Warum wir ihnen nur etwas vormachen
Und die Verbrechen damit möglich machen
Indem wir ihnen Geld und Waffen senden
Anstatt das Ganze endlich zu beenden

Gleiches Recht für Schwarze und Weise
Schluss mit unseren grausamen Verbrechen
Und dafür gibt es genügend Beweise
Es wird Zeit, die Tyrannei abzubrechen
Inhaltsverzeichnis

 

DAS GROSSE SPIEL

Ich hörte, wie sie heimlich weinte
Und verstand, dass sie mich meinte
Dies habe ich sehr schnell eingesehen
Ich musste alles still durchstehen
Nein, ich durfte nicht zusammenbrechen
Schwäche, ein zu grosses Verbrechen

Ich wollte es ihr nicht schwerer machen
Versteckte Schmerzen hinter Lachen
Weil ich sehr stark sein musste
Und dies ist schwer, wie ich wusste
Aber wortlos ertrug ich mein Leid
Versteckte mein einsamer Neid
Auf alles, auf jedes andere Kind
Weil sie doch alle gesund sind

Aber ich hatte ein Gebrechen
Und durfte nicht darüber sprechen
Durfte keine Schwächen zeigen
Nein, ich musste doch schweigen

Wollte doch niemandem Kummer bereiten
Deshalb musste ich an mir arbeiten
Damit ich alles tapfer ertrage
Und nicht einfach sinnlos klage
Denn ich bin es allen schuldig
Dieses Spiel auszuhalten geduldig
Ich weiss, ich muss stark sein
Bin ich dabei auch oft allein

Dies heisst - nie mehr klagen
Und Sich nur heimlich fragen
Warum musste dies geschehen?
Gab es keinen Weg, dies zu umgehen

So spiele ich halt mein Spiel
Ist es mir auch oft zu viel
Inhaltsverzeichnis

 

BLÖDE KUH

Hey, Du blöde Kuh
Lass mich doch in Ruh
Einmal offen und ehrlich, verschwinde
An einen Ort, wo ich Dich nicht finde
Wir spielen doch beide nur eine Rolle
Und geraten uns damit nur in die Wolle
Wir sind beide viel zu stolz und stur
Was wir aufführen, ist eine Hassliebe pur
Du hast meine Schwächen abgetastet
Und hast damit unsere Beziehung belastet

Ich gebe es zu, Du bist wirklich gut
Du benutztest vortrefflich meine Wut
Und kehrtest sie zu Deinem Vorteil
Mit einem einzigen treffsicheren Pfeil
Hast Du mich tatsächlich geschlagen
Nein, alle Achtung, gratuliere
Dies muss ich Dir leider sagen
Ich dachte nie, dass ich so verliere

Aber Du hast Dich verschätzt
Mich schlussendlich unterschätzt
Du hast mit viel Risiko gespielt
Und auf meine Schwächen gezielt
Wir haben gar nichts gemeinsam
Wir waren nur beide sehr einsam

Bitte verstehe
Und gehe
Bleibe nicht dastehen
Auf nimmer Wiedersehen
Inhaltsverzeichnis

 

GEWALT (LIEBE)

Höre, ich kenne Dich nicht
Ich sah noch nie Dein Gesicht
Sie sagt, Du hast sie geschlagen
Nun möchte ich Dich fragen
Warum hast Du ihr dies angetan?
Warum nur tust Du ihr dies an?
Ich weiss, es war nicht das erste Mal
Dass sie so litt unter dieser Qual

Ich habe ihre Verletzungen gesehen
Und konnte es doch nicht verstehen
Sie weinte einsam in meinem Arm
Sie fror, ich hielt sie warm
Ist Gewalt Deine einzige Waffe?
Verstehe, dass ich dies nicht raffe
Ich weiss doch, Du hast sie gerne
Doch hast Du Alkohol getrunken
Siehst Du vor Wut nur noch Sterne
Du bist wirklich tief gesunken
Ich beginne Dich zu hassen
Obwohl ich Dich nicht kenne
Kannst Du es denn nicht lassen?
Glaube, dass ich darauf brenne
Dir die Fresse zu zerschlagen
Lass Dir dies von mir sagen

Doch sie in ihrem Unglück
Hält sie mich noch davon zurück
Und meint, dass sie Dich liebe
Und weiterhin bei Dir bliebe
Ich kann dies nicht verstehen
Und lasse sie trotzdem gehen

Ich kann ihr dabei keine Hilfe geben
Du ganz allein musst es endlich tun
Doch die Geschichte lässt mich nicht ruhn
Denn was sie durchmacht ist doch kein Leben
Inhaltsverzeichnis

 

ALLTÄGLICHE GESCHICHTE

Er wollte mit Euch nicht raufen
Er konnte nicht einmal richtig laufen
Seine Atmung drohte ständig abzubrechen
Deshalb konnte er nicht richtig sprechen

Ihr habt ihn einfach nur angesehen
Und wolltet ihn nicht verstehen
Ihr warft ihn in den Abfalltopf
Sagtet, er sei nicht richtig im Kopf
Lange hat er sich dagegen gewehrt
Ihr habt ihm den Rücken zugekehrt
Er konnte Euch nicht einmal hassen
Später hat ihn die Kraft verlassen

Es geschah alles nach Eurem Willen
Von nun an lebte er im Stillen
Stellte sich einfach strohdumm
Und blieb meistens nur stumm
Ihr wolltet ihm keine Chance geben
Schwache werden bestraft im Leben

Sicher, er hat oft heimlich geweint
Aber jeder hat doch nur gemeint
Wir haben es schon lange gesagt
Er ist dumm, kann nichts verstehen
Dies kann doch wohl jeder sehen
Doch wieso hat keiner gefragt

Nachts blickte er oft in die Sterne
Fühlte sich nicht wohl an diesem Ort
Deshalb rannte er eines Tages fort
Suchte sein Glück in der Ferne
Er wusste, er musste fortgehen
So ging er unbemerkt - ungesehen

Ist in ein anderes Dorf gezogen
Und hat sich weiter selbst belogen
Er meinte, dort bin ich nicht allein
Dies wird mein Weg ins Glück sein

Als auch dort jeder über ihn lachte
Geschah es schnell, dass er erwachte

Er wusste, dass sein Traum
Wieder einmal war nur Schaum
Er wollte das Leben einmal pur
Dies wünschte er sich doch nur
Doch er bekam keine Rücksicht
Und dies überrascht mich nicht

Meine Befürchtungen wurden wahr
Denn als ich mit ihr zusammen war
Und aufmerksam ihrer Stimme lauschte
Während der Bach neben uns rauschte
Hörte ich, wie sie sein Namen nannte
Sie sagte, er hat den Tod gefunden
Gestorben an seinen schmerzenden Wunden
Sie wusste nicht, dass ich Dich kannte
Ich habe ihr die Wahrheit nie gesagt
Und sie hatte mich niemals mehr gefragt

Doch ich habe mich gefragt dort am Bach
Was er in seinem Leben wohl verbrach
Dass er diesen grausamen Weg musste gehen
Musste denn wirklich alles so geschehen?
Inhaltsverzeichnis

 

EIN FUCHS

Wir gingen gemeinsam in den Wald
Du sagtest mir, Du hättest kalt
Ich wusste, es stimmte nicht
Aber ich gab Dir so gerne warm
Ich schaute sanft in Dein Gesicht
Und nahm Dich sachte in den Arm
Als ich Dich noch zärtlich küsste
Glaubte ich doch wirklich gerne
Dass es für immer so sein müsste
Unseren Weg beschienen hell die Sterne
Nur von einem einsamen Fuchs bewacht
So haben wir froh zusammen gelacht
Unglück wollten wir nicht kennen
Nichts konnte uns doch trennen

Denke heute noch gerne zurück
Denn ich fand bei Dir mein Glück
Dort auf dem Platz beim Bach
Rannte ich Dir lachend nach
Oder im Wald, dort im Dickicht
Beleuchtet vom fahlen Mondlicht
Genoss ich Deine Zärtlichkeiten
Und liess mich von Dir leiten

Fühlte mich doch so geborgen
Solange ich Deine Nähe spürte
Und ich Dich an der Hand führte
Machte mir nur heimlich Sorgen
Dass ich mir nur etwas vormache
Und aus diesem Traum erwache

Ich glaubte, ich würde erfrieren
Wenn ich Dich müsste verlieren
Inhaltsverzeichnis

 

WOHLSTAND

Wir können uns im Luxus tollen
Wir schöpfen wirklich aus dem Vollen
Wir haben Computer und schöne Kleider
Und der Fernseher bringt uns weiter
Wir haben nette Wohnungen und Strassen
Und wir können es noch kaum fassen
Dass in der Garage der tolle Wagen
Und in der Stube die Stereoanlagen
Wirklich alles uns allein gehört
Und streiten es ab, dass es uns stört
Dass der Nachbar sogar noch mehr hat
Nein, wir werden leider niemals satt

Haben aber dabei nie vergessen
Uns den Winterspeck anzuessen
Doch er kommt nicht mehr vom Feld
Wir kaufen ihn im Supermarkt mit Geld
So füllen wir unseren Kühlschrank
Und sagen dafür nicht einmal Dank
Sind dafür spendabel und bescheiden
Weil wir gerne unter Luxus leiden

So reisen wir im Wohlstandszug
Und wurden trotzdem niemals klug
Weil wir haben zwar unser Geld beachtet
Und all die anderen neidisch beobachtet
Aber wir haben dabei niemals nachgedacht
Wir haben die Gegenwart für uns gemacht
Doch eine Zukunft bleibt uns keine
Wie ich wohl berechtigt meine
Inhaltsverzeichnis

 

DORFIDYLLE

Sag, stört es Dich nicht
Schau, am Fenster Das Gesicht
Sie alle beobachten Dich
Und reden heimlich über mich
Weil Du an meiner Seite bist
Und dies eine Neuigkeit ist
Ja, hier weiss jedes Kind
Wo und wann wir zusammen sind

Weil sie alles genau überwachen
Kann man ihnen nichts vormachen
Sogar Feldstecher werden benützt
Es ist nicht immer wahr, was man erzählt
Weil man sich oft nur auf Gerüchte stützt
Ein schlechter Weg, den man hier wählt

Auch Dein Vater wird davon erfahren
Ich würde es Dir so gerne ersparen
Sie werden nicht bei der Wahrheit bleiben
Sie werden alles zu genau beschreiben
Ja, man kann den Worten nicht trauen
Von quasselten Männer und Frauen
Und Du musst dann darunter leiden
Deshalb lass uns das Dorfleben meiden
Lass uns in den Herbstwald gehen
Aber auch dort wird man uns sehen

Ach, lasst uns doch in Ruhe
Lasst uns doch endlich allein
Es ist nichts falsches, was ich tue
Ich will nur mit ihr zusammen sein
Inhaltsverzeichnis

 

UNTER DER DUSCHE

Fühle das Wasser auf mich niederprasseln
Im Radio bringen sie den Verkehrsbericht
Ich höre kaum, wie sie von Staus quasseln
Denn dies interessiert mich alles nicht

Weil alle meine Sorgen wo anders liegen
Würde mich zwar gerne von ihnen erholen
Aber ich kann sie einfach nicht besiegen
Ich muss diese Ohrfeige wohl abholen

Ich kann die Entscheidung nicht verschieben
Weil ich muss nun die Wahrheit erfahren
Da sonst zu viele Zweifel zurück blieben
Und diese will ich mir lieber ersparen

Habe ich auch Angst vor den Folgen
Denn was wirst Du nur dazu sagen?
Welchen Weg wirst Du wohl verfolgen?
Dies will ich Dich endlich fragen

Bitte ich wünsche mir doch Klarheit
Aber nur Du kannst sie mir geben
Ich weiss, grausam ist die Wahrheit
Doch ich bin bereit sie zu erleben

Ich kann in dem Zweifel nicht bestehen
Denn ich kann es einfach nicht ertragen
Dies habe ich schon lange eingesehen
Dich zu fragen, will ich endlich wagen

Ich trete aus der Dusche heraus
Reibe mich mit einem Tuch trocken
Plötzlich sehe ich selbstsicher aus
Suche nur noch rasch ein Paar Socken

Bevor ich dann zum Telefon greife
Doch Du bist leider nicht zu Haus
So dass ich erneut Zweifel streife
Und so gehe ich niedergeschlagen aus
Inhaltsverzeichnis

 

WILLENSSTÄRKE

Sie sagten mir, Du bist krank
Ich sitze draussen auf der Bank
Bequem angelehnt an einer Wand
Wobei still Erinnerungen aufkommen
Damals nahmst Du mich bei der Hand
Und Ich fühlte mich ernst genommen

Ich wusste, Du warst weise
Weil Du sagtest mir leise
Lass Dich niemals unterkriegen
Was auch auf Deinem Weg mag liegen
Denn wie auch die Zeit zerrinnt
Ob man zum Schluss gewinnt
Oder ob man dabei verliert
Man kriegt, was man verdient
Und hast Du dies erst kapiert
Ist Dir schon sehr gedient
Man darf niemals aufgeben
Es geht auf und ab im Leben

Menschen werden sich Freunde nennen
Sie lehren Dich Enttäuschungen kennen
Aber Du brauchst Dich nicht zu beschweren
Stehe auf, und beginne Dich zu wehren
Denn erst wer am Boden liegt
Und aufgibt ist auch besiegt

Und bist Du einmal traurig und allein
Wird auch jemand für Dich da sein
Das Leben ist bestimmt nicht einfach
Auch nicht unerträglich, denke nach
Heute bist Du zwar noch ein Kind
Doch Du wirst es schon erfahren
Dass da einige Probleme sind
Obwohl Du erst vor zehn Jahren
In diese kalte Welt bist geboren
Erst wer aufgibt hat verloren

Deine Stärke ist Dein Wille
Pflege ihn, in aller Stille
Inhaltsverzeichnis

 

SCHÜCHTERN

Wünschte mir oft, mich mehr zu getrauen
Vor allem im Umgang mit Frauen
Würde so gerne meine Gefühle offenbaren
Anstatt sie im Innersten zu verwahren
Doch ich fühle, meine Knie werden weich
Und meine Gesichtsfarbe wird bleich
Und ich hoffe, dass es keiner sehe
Wie schrecklich erbärmlich ich dastehe
So hilflos und dumm
So schüchtern und stumm
Wäre am liebsten nicht auf dieser Welt
Werde ja sowieso niemals ein Held
Ich werde immer so armselig bleiben
Wenn Gefühle meinen Puls hochtreiben
Und dies lässt mich zu viel nachdenken
Und alle meine Chancen verschenken
Wie kann man sich so blöde benehmen
Und eine solche Feigheit hinnehmen

Aber so geht es mir immer
Je mehr Gefühle, desto schlimmer
Ich brauche Dich nur anzusehen
Und kann nicht mehr auf Dich zugehen
Trete nur still zur Seite
Und beobachte Dich aus der Weite
Und fühle mich dabei kläglich
Und mein Magen dreht sich erbärmlich
Denn meine Gefühle zu Dir sind so tief
Dass es mir kalt den Rücken hinunterlief

Ich wünschte, ich könnte schreien
Um mich von dieser Angst zu befreien
Inhaltsverzeichnis

 

MUSIK UND BLUMEN

Komm ruhig etwas näher ran
Schaue Dir die Menschen nur an
Die hier sitzen unter den Bäumen
Ganz versunken in ihren Träumen
Es sind zwar nicht sehr viel
Die lachen zum Gitarrenspiel
Und endlich auf Toleranz hoffen
Sie legen ihre Gefühle offen
Indem sie ihre Lieder singen
Und damit ihre Träume vorbringen

Sie wollen zusammen stehen
Gemeinsam einen Weg gehen
Vom Gesellschaftszwang befreien
So hört man sie im Chor schreien
Wir brauchen keine Kriegshelden
Schluss mit kriegerischen Welten
Sie begannen sich, längst umzuschauen
Konnten kein Glück dabei empfinden
Auf eine neue Welt wollen sie bauen
Damit sie den Frieden gemeinsam finden

Aus alten Normen wollten sie ausbrechen
Deshalb begannen sie, laut zu sprechen
Von Toleranz und von Menschlichkeit
Von Liebe und von Ehrlichkeit
Vom Frieden und von Herzlichkeit
Von Glück und von Fröhlichkeit

Sie wollten Gefühlen nicht ausweichen
Wenn man dabei auch weint und lacht
Musik und Blumen waren ihr Zeichen
Sonne und Natur ihre Farbenpracht
Auf den Weg zu ihren grossen Träumen
Dort unter den schattigen Bäumen

Sie glaubten an keinen Sieg
In diesem grausamen Krieg
Sie verlangen keinen Beweis
Denn ob schwarz oder weiss
Oder ob arm oder reich
Das war ihnen so gleich
Nur Toleranz und Rücksicht
Mehr wollten sie doch nicht

Für immer zusammen sein
Sie lassen niemanden allein
Dies alleine war ihr Traum
Anhänger fanden sie kaum
Weil alle festhielten am Geld
Sich sträubten gegen diese Welt
Wieso kann ich da nur Fragen
Schade, bleibt da nur zu sagen

Schade, dass ihre Lieder sind verklungen
Die sie unter den Bäumen haben gesungen
Schade, dass niemand mehr will ausbrechen
Um von Toleranz und Ehrlichkeit zu sprechen

Lasst uns doch wieder ihre Lieder singen
Wie schön würden sie heute noch klingen
Inhaltsverzeichnis

 

IM WALD

Drohe in mir selbst zu ersaufen
Bin deshalb in den Wald gelaufen
Es erstaunt nicht, dass ich renne
Einen Weg, den ich nicht kenne
War tief im Innersten aufgewühlt
Habe nur Chaos in mir gefühlt

So rannte ich los querfeldein
Wollte einfach nur alleine sein
Wohin ich lief, wusste ich nicht
Zwängte mich durch das Dickicht
Durch Brennnesseln mit nackten Beinen
Am liebsten würde ich ja weinen
Suche doch eigentlich nur Rat
Verletze mich an einem Stacheldraht
Äste schlagen in mein Gesicht
An meinen Beinen klebt Blut
Doch ich bemerke gar es nicht
Angst brennt in mir wie Glut
Angst, wieder einmal zu erliegen
Wieder nur den Rest zu kriegen
Wieder nur Schmerz zu empfinden
Und den rechten Weg nicht zu finden

Was soll ich nur in diesem Leben
Denke es wäre besser zu sterben
Fühle mich ausgelacht von allen
Stolpernd bin ich hingefallen
Doch wer hilft mir aufzustehen?
Wer kann meine Probleme sehen?

Wie kann ich mich nur wehren?
Ja, ich werde sicher zurückkehren
Doch wohin, das weiss ich nicht
Wo bleibt denn mein Sonnenlicht
Ich stehe wirklich im Wald
Und habe dabei nur noch kalt
Inhaltsverzeichnis

 

DANKE FÜR ALLES

Es ist bestimmt kein Verbrechen
Dir endlich meinen Dank auszusprechen
Danke, dass Du mir Vertrauen schenktest
Und nicht nur schlechtes von mir denktest
Danke, dass Du bliebst stehen
Und mich versuchtest zu verstehen
Danke, für Deine Ehrlichkeit
Und für Deine Menschlichkeit
Danke, dass ich Dir vertrauen konnte
Wenn ich mich in Deinem Verständnis sonnte
Danke, für die geschenkte Zeit
Die Du mir stelltest bereit
Danke, für Deine Kollegschaft
Sie gab mir doch so viel Kraft
Danke, dass Du einfach da warst
Und mir viel Kummer ersparst
Danke, für Dein mittragen
Wenn Sorgen mich plagen
Danke, für das kleinste Stück
Das Du beitrugst zu meinem Glück

Glaubst Du es vielleicht auch schwerlich
Ich meine dies wirklich alles ehrlich
Du hast es Dir verdient, ohne Frage
Dass ich Dir herzlich Dank sage

Nun noch etwas anderes zum Schluss
Weil es auch gesagt werden muss
Muss ich einmal für immer gehen
Dann will ich keine Trauer sehen
Denn jeder bekommt sein Leben
Auch mir, wurde meine Zeit gegeben
Mit Gutem und Schlechtem beladen
Mein Tod wird niemandem schaden
Denn ich bin kein grosser Verlust
So dass Du nicht traurig sein musst
Inhaltsverzeichnis

 

MERKWÜRDIGES GEFÜHL

Die Nacht ist schon hereingebrochen
Habe kein einziges Wort gesprochen
Fühle mich doch sehr unwohl hier
Denn es ist stockdunkel in mir

Habe so lange um die Wahrheit gerungen
Doch die Erwartung ist schon verklungen
Ich weiss, ich erfahre sie morgen
Doch was wird sie mir nur bringen?
Die Angst davor, macht mir Sorgen
Ich kann die Angst nicht nieder ringen
Ich bin nicht sicher, dass ich will
Dass ich morgen die Wahrheit weiss
Bin plötzlich unsicher und still
Die Angst lebt in mir ganz leis
Was wird morgen Abend nur sein
Ich finde dieses Spiel gemein
Werde ich Übermorgen lachen
Oder wird Trauer in mir erwachen
Plötzlich habe ich Angst davor
Vor der Wahrheit, auf die ich schwor

Ich weiss nicht, ob ich es durchstehe
Wenn ich Morgen in Deine Augen sehe
Sehe plötzlich abergläubische Zeichen
Und möchte diesem Gespräch ausweichen
Ich muss stark sein, muss mich bewähren
Du brauchst es mir nicht zu erklären
Ich weiss es gibt keinen Weg daneben
Ich muss die Wahrheit einfach erleben

Es mag zwar ziemlich komisch klingen
Aber meine Angst darf ich mitbringen
Dazu habe ich wirklich ein Recht
Denn ich fühle mich doch schlecht

In mir lebt ein merkwürdiges Gefühl
Ob ich mich zurecht finde im Gewühl?
Inhaltsverzeichnis

 

ÜBERRASCHUNG

Ich höre Euch Sprüche machen
Vernehme dazu auch Euer Lachen
Obwohl es Euch nicht immer gelingt
Weil es doch sehr künstlich klingt
Die Sprüche sind ernst, wie mir scheint
Und nicht nur bloss als Witz gemeint
Was ist heute bei Euch bloss der Fall
Dieser wirklich amüsante Redeschwall
Ist es wirklich nur ein Spiel?
Oder verfolgt ihr damit ein Ziel
Ich konnte es nicht rauskriegen
Und habe deshalb nur geschwiegen

Ich habe Euch lange zugehört
Gebe zu, dass es mich stört
Dieser verletzende Unterton
Ich fühle nur versteckter Hohn
Und eine Hand voller Sorgen
Hinter den Sprüchen verborgen
Dieses Spiel besteht aus Schein
Man muss dabei kein Prophet sein
Um zu sehen, wie es kommen muss
Und wer schliesslich zum Schluss
Aus vollem Herzen froh kann lachen
Und wer weiter wird Sprüche machen
Damit er dann hinter einem Scherz
Vielleicht verbirgt seinen Schmerz

Nun ich muss leider zugeben
Überrascht stand ich daneben
Denn ich kann Euch noch hören
Dass Euch diese Methoden stören
Sagtet, ich sollte diesen Weg beenden
Jetzt sehe ich Euch denselben Weg gehen
Genau die gleichen Methoden verwenden
Und ich - ich kann es gut verstehen
Inhaltsverzeichnis

 

LEBENSKAMPF

Schon so manche Kriege sind vergangen
Doch für viele hat er erst angefangen
Stehen vor einem harten Lebenskampf
Oder heisst es etwa eher Lebenskrampf
Langsam und vorsichtig weitergehen
Ja nicht am Ort bleiben stehen
Sich im Leben schnell auskennen
Um nicht ins Elend zu rennen
Stark sein müssen, um jeden Preis
Schwache verlieren, wie jeder weiss
Hast schon die ersten Hürden genommen
Dies lässt grosse Hoffnung aufkommen

Doch dann, Du fasst es nicht
Die ersten Schläge ins Gesicht
Die ersten schmerzenden Niederlagen
Du kannst es beinahe nicht ertragen
Alle diese verwirrenden Gefühle
Verborgen hinter Deiner Kühle
Siehst Dich selbst am Boden liegen
Doch Du lässt Dich nicht unterkriegen
Langsam beginnst Du aufzustehen
Du weisst, Du musst weitergehen

Schliesslich hast Du es geschafft
Erfolge gaben Dir wieder Kraft
Dein Lachen klingt wieder echt
Nein, es geht Dir nicht schlecht
Hast vergessen, was alles war
Deine Träume werden wieder wahr
Ja, so könntest Du ewig leben
Hast dem Leben längst vergeben
Es gibt nichts, was Du vermisst
Jeder sieht, dass Du glücklich bist

Doch dann bist Du wieder gefallen
Du, der ärmste Tropf von allen
Vergangen sind die schönen Zeiten
Es ist lang her beinahe Ewigkeiten
Seit Du diese warme Sonne erlebtest
In diesem wunderbaren Glück schwebtest
Du hast das Glück beschworen
Und hast es wieder verloren
Deine Bewegungen sind lahm
Du fühlst in Dir nur Scham
Doch wieder kannst Du aufstehen
Wieder wirst Du weitergehen

Wieder auf Deinem Weg ins Glück
Doch das Pech holt Dich zurück
Und Du wirst am Boden liegen
Um erneut in die Sonne zu fliegen
Vom Glück in das Unglück geweht
So wie das Rad seine Runde dreht

Und plötzlich bleibst Du stehen
Willst nie mehr nur weitergehen
Zum ersten Mal schaust Du zurück
Zurück auf das kleinste Lebensstück
Und fragst, wo ist hier der Sinn?
Auf und ab, wo liegt der Gewinn?
Die Angst lässt Dich nicht mehr ruhn
Es wird Zeit etwas Sinnvolles zu tun
Deshalb rennst Du schnell weit fort
Und bleibst trotzdem nur am selben Ort
Bist dabei schon so viele Tode gestorben
Hast zu oft um ein neues Leben geworben

Der Kreisel wird sich immer weiterdrehen
Und auch Du wirst bald wieder weitergehen
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LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK

Schon als ich Dich das erste Mal sah
Wusste ich nicht mehr was geschah
Sah, wie Deine Augen strahlen
Und fühlte in mir nur Qualen
Ich weiss es noch so gut
Ich fühlte mein Blut
in den Adern wurde heiss
Auf meine Stirn trat Schweiss
Und lief über mein Gesicht
Dabei kannte ich Dich nicht
Habe Dich zum ersten Mal gesehen
Und konnte nicht mehr weggehen
Wortlos musste ich schweigen
Konnte Dir nicht mehr zeigen
Was ich fühlte für Dich
Du warst das Grösste für mich

Es gelang mir nur noch mit Gewalt
Mein Blick zu lösen von Deiner Gestalt
Deine Figur liess so vieles erahnen
Was sich da alles konnte anbahnen
Zufällig berührtest Du meinen Arm
Und mir wurde es im Herz warm
Für Dich ginge ich auf die Knie
Und dies tat ich bestimmt noch nie

Ich stand doch schon neben den Schuhen
Liessest Du nur Deinen Blick auf mir ruhen
Und hast Du dabei noch fröhlich gelacht
Dann hast Du aus mir einen Clown gemacht

Warum, ich weiss es auch nicht
Sehe nur noch Dein Gesicht
Sogar in meinen Träumen
Die tief in mir überschäumen
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LANGEWEILE

Schon zu lange Fern gesehen
Nur nervös auf und ab gehen

Ohne Hast und ohne Eile
Verstreicht jede Sekunde
Ich fühle in mir Langeweile
Melancholie macht die Runde
Ich weiss nicht was tun
Möchte schlafend ausruhn
Und bleibe trotzdem wach
Ich denke wieder einmal nach
Über Gott und das Leben
Über die tiefe Schlucht
Zwischen Kämpfen und aufgeben
Standfestigkeit oder Flucht
Dies alleine ist die Frage
Und die Grösste aller Klage
Und der schlimmste Schmerz
So tief in meinem Herz

Qual und auch Einsamkeit
Verborgen in Schweigsamkeit
Einfach hilfloses Warten
Dabei nur still überlegen
Wer wird wohl Deine Karten
Für Dich nun bereit legen
Ein blindes Weitergehen
Ohne die Welt je zu sehen
Keine neuen Wege zu finden
Nur Langweile zu empfinden
Vereint mit neuem Kummer
Wieder ein wenig stummer¨
Inhaltsverzeichnis

 

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mailto:andy.freiermuth@tcbbasel.ch

 

 

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