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Augen 1
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NACKT
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Nun stehen wir schon wieder einmal hier Und ich bin so vollkommen nackt vor Dir Und es fällt mir gar nicht schwer zu spüren Wie Deine Blicke auf meinen Körper führen Vorsichtig meine intimsten Stellen abtasten Wo sie ruhig und auch ganz gelassen rasten Um alle meine verborgenen Details zu sehen Ich weiss, du kannst mich nicht verstehen Denn es bleibt Erstaunen in Deinem Gesicht Aber warum entblösst Du Dich vor mir nicht? Ich hätte doch so gerne einen Blick genossen Aber Du bleibst weiter sehr hoch geschlossen Mit diesen dummen Knöpfen, die Dich bedecken Und doch zu viel von Dir vor mir verstecken Dabei würde ich so gerne nach Dir fassen Und es fällt mir sehr schwer es zu lassen Warum lässt Du mich Dich nicht anschauen? Kannst Du mir wirklich gar nicht vertrauen? Deshalb ist mir so viel von Dir entgangen Und darum habe ich manchmal das Verlangen Dir alle Deine Kleider vom Leib zu reissen Um Dir damit endlich auch einmal zu beweisen Dass mein erhoffter Weg tatsächlich besteht Und dass es so wie ich es doch erzähle, geht
Ach, wenn Du es mir doch nur glauben könntest Und mir dabei einen etwas tieferen Blick gönntest Ich will Dich ja nur von Deinen Zwängen befreien Und es mit Dir in die ganze Welt hinaus schreien Es ist gut, sich gegenseitig vermehrt anzuschauen Um sich endlich wieder dem Anderen anzuvertrauen
Aber wieder einmal lasse ich das Ganze bleiben Und werde deshalb wieder nur darüber schreiben Inhaltsverzeichnis
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DIE FRAU IN SCHWARZ
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(Nach dem Lied "Lady In Black" von Uriah Heep) Englischer Text Ken Hensley
An einem einsamen Sonntag kam sie vorbei Die Sterne schienen so früh morgens um drei Im schwarzen Gewand näherte sie sich geschwind Ihr langes schwarzes Haar flatterte im Wind Sehr müde und einsam, so fand sie mich vor Ich irrte in der Nacht umher und ich fror Denn ich war in zahlreichen Kämpfe gefangen In welchen ich zu keinem Sieg konnte gelangen
Sie fragte mich nach den Namen von meinen Feinden Und ich sagte ihr, ich müsse schrecklich leiden Begann von dem Bedürfnis der Menschen zu berichten Ihre eigenen Mitmenschen zu töten und zu vernichten So bat ich sie flehentlich um blutige Waffen Weil nur so konnte ich es wirklich schaffen Meine erbitterten Feinde endlich zu besiegen Denn erst im Tod würde ihr Streben erliegen Und ich bin so begierig, ihr Spiel zu beenden Dann kann ich mich einem neuen Leben zuwenden
Aber sie redete mir ganz ruhig ins Gewissen Denn von einem Kampf wollte sie nichts wissen Sie sagte, Krieg reduziert Menschen zu Tieren Die doch nur noch nach Blut und Rache gieren Kriege sind so furchtbar leicht angefangen Und beinahe unmöglich an ein Ende zu gelangen So redete sie auf mich ein, bestimmt und leise Und ihre Worte erschienen mir dabei so weise Ich fragte sie, ob sie bei mir könne bleiben Denn ich hatte Angst alleine weiter zu treiben
Ich sagte, lasse mich nicht alleine hier zurück Gib mir Deine Hand, begleite mich ein Stück Ich brauche Dich, ich schrie und ich weinte Sie blieb ruhig, als sie mit ihrer Stimme meinte "Es geht nicht, noch darf ich nicht ausruhen Muss noch gegen viele Missverständnisse etwas tun Doch Du - Du musst mir Dein Vertrauen geben" Sie füllte mir mein Herz wieder mit Leben Und sie sagte auch:" Du kannst Dir sicher sein Wenn Du mich brauchst, lasse ich Dich nicht allein"
Dann drehte sie sich um und ging fort Ich liess es geschehen ohne ein Wort Stand einfach nur da, bis sie verschwand Bis ich sie nicht mehr sah in ihrem Gewand Ich spürte mein Leben wird nicht einfacher sein Aber ich wusste auch, ich bin nie mehr allein Und erlebe ich wieder einmal grosses Unglück Dann denke ich an diesen windigen Tag zurück
Und kommt sie auch eines Tages bei Dir vorbei An einem einsamen Morgen, ganz früh um drei Dann höre auf ihre Worte, die niemals lügen Und trinke ganz tief daraus in, vollen Zügen Weil sie geben auch Dir Mut und so viel Kraft Sag ihr von mir, Hallo und ich hab's geschafft Inhaltsverzeichnis
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STUMMES GLÜCK
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Habe sanft in Deine braunen Augen geschaut Und auf die Zärtlichkeit, die ich darin fand Unter Deinem dicken warmen Pullover meine Hand Auf einer Reise auf Deiner weichen, nackten Haut Spüre Dein kleines Herz ganz aufgeregt schlagen Und ich horche ganz gespannt diesem süssen Klang Ich höre es gerne, obwohl ich weiss es schon lang Was es mir allein so wunderbar Schönes will sagen Deshalb gebe ich ihm auch nur stumm die Antwort Und ich hätte dabei fast noch geweint vor Glück Hielt meine Glückstränen nur krampfhaft zurück Doch über meine Lippen kam kein einziges Wort Weil ich war einfach unfähig, jetzt zu sprechen Denn ich hatte Angst, damit etwas zu zerbrechen
Fingerspitzen, die langsam sanft wandern Die groben und saudummen Sprüche der anderen Schon lange alle hinter mir zurück gelassen Während meine Arme Deinen Körper zart umfassen Und ich will darauf niemals wieder verzichten Eure Sprüche können da nichts mehr ausrichten Denn ihre Haut ist so zart und wunderbar weich Und ihre Hände an Zärtlichkeiten furchtbar reich Sanfter, weicher und auch begehrenswerter Mund Stille, nur etwas leise Musik aus dem Hintergrund
Meine Finger weiterhin auf einer Reise Ohne Eile, weil sie dabei auch oft rasten Und Deinen ganzen Körper sorgfältig abtasten Unter Deinem dicken Pullover sanft und leise Auf Deiner nackten Haut traumhaft, wirklich Überschäumend und so grenzenlos glücklich Deine Hand hält mich mehr nicht zurück Und ich hätte fast geweint vor Glück Und der Grund dafür bist alleine Du Dies gebe ich stumm und glücklich zu Inhaltsverzeichnis
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EINE STROPHE VOM LEBEN
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In der Mitte standen mehrere Kerzenlichter Welche sich sanft spiegelten in den Gesichtern Zahlreiche Mücken tanzten dazu ihren Reigen So sassen wir fröhlich und munter im Kreis Plötzlich unterbrach sie unser Schweigen Und sie fragte uns ganz sanft und leis Sagt mir, warum - warum bin ich hier? Erschrocken begannen wir aufzuschauen Wollten unseren Ohren nicht mehr trauen Aber ebenso leise antwortete ich ihr Schaue doch, Du bist heute hier Und viele andere ebenso mit Dir Fühlen sich wie Du sehr oft allein Und sind doch ein kleiner Baustein Schreiben eine eigene Strophe vom Leben Diese Antwort kann ich Dir heute geben Musst Du auch eines Tages für immer gehen Dann bleiben diese Zeilen von Dir bestehen Und kann man Dich auch nicht mehr anfassen Niemals wird Deine Lebensstrophe erblassen Dir gehört eine Strophe, wie allen mit Dir Und deshalb bist Du jetzt auch mit uns hier Um Deine eigene kleine Strophe zu schreiben Die dann wie Du ewig wird bestehen bleiben Ja, eine ganz kleine Strophe vom Leben Danach musst Du mit uns zusammen streben Sie gibt Deinem Leben einen tieferen Sinn Sie bindet deine Träume und Ängste darin Genau so hatten meine leisen Worte geendet Und alle Gesichter waren mir zugewendet Doch obwohl sie im Schweigen erstarrten Und ihre Gedanken tief in sich bewahrten Wusste ich doch genau, was sie empfanden Weil wir in diesem Moment alle verstanden Wir werden alle zusammen unsterblich sein Sind wir heute vielleicht auch allein Doch unsere kleinen Strophen vom Leben Werden niemals einfach nur so sterben Inhaltsverzeichnis
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EINE "WAHNSINNIGE" GESCHICHTE
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(Eine Geschichte nicht nur für geistig Behinderte)
Höre, ich möchte Dir von ihr erzählen Davon - als sie alles begann zu quälen Ja, von damals als sie Hilfe brauchte Weil sie ihre Realität so schlauchte Ja, damals stürzte alles auf sie ein Und sie fühlte sich schrecklich allein Trotzdem helfen wollte ihr dabei niemand Und so floh sie halt aus ihrem Verstand Schaute dabei nur noch zu, aus der Ferne Und baute sich ihre eigenen, hellen Sterne Damit konnte sie in ihre heile Welt fliehen So lässt sie ihre wunderbaren Wolken ziehen Und sieht so Dinge, die sonst niemand sieht Weiss so Vieles, was wohl niemals geschieht Lernte längst, in ihren Träumen zu schweben Um ihr eigenes konstruiertes Leben zu leben Doch wenn sie ihre Welt offen eingesteht Ist es das Verständnis, das so oft fehlt Und doch kann es ihr nichts ausmachen Wenn andere über sie spöttisch lachen Denn sie versteht ja überhaupt nicht Welcher Hohn aus diesem Lachen spricht
Denn in ihrer schönen Welt so voller Glück Erlebt sie Phantasieträume, Stück für Stück Weil sie in ihnen doch immer wieder vergisst Dass ihr wunderbarer Traum gar nicht wahr ist Diese grausame Realität, die lebt schon lang Nur noch hinter einem unüberwindbaren Vorhang Diese Realität, die sie doch so schlauchte Niemand fand sich, als sie Hilfe brauchte Aber heute nun, wird an ihr herum gerissen Und alle wollen jetzt plötzlich wissen
Was ist eigentlich Furchtbares geschehen? Und doch kann keiner sie noch verstehen Denn sie reden davon, sie sei von Sinnen Und sie müsse die Realität zurück gewinnen Ihre Fantasie wollen sie wieder zähmen Und ihre wunderschönen Träume wegnehmen Sie geben ihr viele farbige Tabletten Doch sie und darauf kannst Du wetten Sie versteht, dies alles trotzdem nicht Sie schaut alle an mit lachendem Gesicht Und lässt ihren Traum gar nicht erkalten Nein, sie wird weiterhin daran festhalten Denn die Realität ist ihr viel zu grausam Und das ganze Leben viel zu oft einsam Deshalb kommt sie niemals mehr zurück Von ihrer endlosen Reise durch das Glück
Aber manchmal, da denke ich heimlich Weil ich frage mich manchmal wirklich Ob jene, welche sich überlegen zeigen Nicht die sind, die in ihrem Schweigen Die Närrin um ihre kleine Welt beneiden Weil sie auch in ihrer Realität leiden Will es zwar auch niemand eingestehen Aber manchmal, da kann man es sehen
So kommt es, dass ich manchmal nicht ganz sicher bin Ob die Anderen oder doch sie versteht den rechten Sinn Und wer das Recht hat den Anderen so gemein auszulachen? Und wer nicht aufhören will, sich seine Welt vorzumachen? Inhaltsverzeichnis
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TAROT
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Damals, es ist alles genau so wie immer gewesen Aber dann hast Du mir die Tarot Karten gelesen Und da war es vorbei, erschrocken war Dein Blick Darüber was die Karten sagten über mein Geschick Du Glaubtest es nicht, Du hast schnell gemischt Und alle Karten rasch vom Tisch weg gewischt Ganz erstaunt schaute ich da in Dein Gesicht Und sagte rasch, an Karten glaube ich nicht Aber ich konnte Dich noch so oftmals fragen Du wolltest es mir einfach nicht erzählen Was die Karten über mich furchtbares sagen Die Wahrheit schien, Dich wirklich zu quälen Dein Blick schaute irgendwie in die Tiefe Als ob er alles sehe, was in mir schliefe Und es wollte Dich nicht zur Ruhe bringen Dich zu beruhigen wollte mir nicht gelingen Sage doch, was sagen Dir denn diese Karten? Was wird mich in der Zukunft alles erwarten? Aber Du sagtest mir nichts, Du bliebst stur Um Dich zu beruhigen, erklärte ich Dir nur
Höre es braucht Dir nicht den Schlaf zu rauben Brauchst diesen " Hokuspokus " nicht zu glauben Komme schon, lasse uns doch lieber wieder lachen Wir lassen uns diesen Tag nicht zur Sau machen Und trotzdem, meine Worte überzeugten Dich nicht Ich sah es deutlich in Deinem traurigen Gesicht Als ich sagte, wir haben noch genug Zeit morgen Um uns, um unsere unbekannte Zukunft zu sorgen Doch die Stimmung war auf den Nullpunkt gesunken Wir haben nur noch stumm einen Kaffee getrunken Dann hast Du mich fest in Deine Arme genommen Um mich zu schützen, vor dem, was wird kommen Meine Zukunft wurde Dir von den Karten gesagt Doch ich habe Dich niemals mehr danach gefragt Inhaltsverzeichnis
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TRAUMSCHLOSS
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Kannst Du es dort drüben nicht sehen Mein wunderschönes Traumschloss stehen Es musste vielen Gewalten widerstehen Wenn die Winde von allen Seiten wehen Trotzdem ist es immer stehen geblieben Nichts auf der Welt hat es vertrieben
Doch in diesem orkanartigen Sturm Da neigt sich langsam der Turm Und stürzt schliesslich auch ein Es löste sich dabei Stein um Stein Und die Farben, sie wurden grau Von diesem so wunderschönen Bau Es blieben Ruinen zum anschauen Wie kann man sie wieder aufbauen? Aufbauen, was auseinander bricht Das weiss ich selber noch nicht Mein Schloss ist Vergangenheit Ein Opfer dieser Vergänglichkeit Gar nichts mehr kann es aufhalten Weil Ruinen keine Träume enthalten
Fühle mich verlassen von allen Und beinahe wäre ich hingefallen Dies muss ich Euch ehrlich sagen Doch ich bin nicht hingeschlagen Denn am Horizont kann ich es sehen Mein neues Traumschloss auferstehen Noch wunderbarer ist es wieder erwacht Voller Schönheit und heller Farbenpracht Stärker und noch fester als jemals zuvor Und ich stehe wieder voller Stolz davor Inhaltsverzeichnis
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FÜR DIE KINDER IN JUGOSLAWIEN
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Kinder in Jugoslawien kaum geboren Habt ihr schon so Vieles verloren Denn über Leid da wisst ihr zu viel Hier dazu nur ein kurzes Beispiel
Das kleine zehnjährige Mädchen dort Rannte damals nicht schnell genug fort Und war so zu nahe an dieser Explosion Nur knapp kam sie mit dem Leben davon Glasscherben zerschnitten ihr Gesicht Doch weinen, das tut sie trotzdem nicht Nein, sie war viel zu tapfer und stark Ein Splitter drang in ihr Rückenmark Deshalb kann sie niemals wieder gehen Und dies ist nicht leicht zu verstehen Sie lebt, ist dies alleine ihr Glück? Leider gibt es keinen Weg mehr zurück Doch so zu leben fällt unsagbar schwer Und manchmal will sie auch nicht mehr Trotzdem geht sie immer wieder weiter So wie der Krieg immer weiter, leider
Oder der Junge dort mit dem braunen Haar Er ist acht Jahre alt, es ist furchtbar Denn er schaut so grausam und so bitter Verlor sein Bein durch Granatensplitter
Wie wollen wir diesen Kinder erklären Dass dieser Krieg immer soll fortwähren Können wir noch in ihren Augen bestehen? Denn wie sollen sie auch bloss verstehen? Dass nur Tod und Leiden zu ihnen spricht Aber weinen, dies tun sie trotzdem nicht Weil sie wissen, sie müssen stark sein Bleiben sie dabei auch oftmals allein Inhaltsverzeichnis
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BRUCHSTÜCKE
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Ganz einfaches und stundenlanges Erzählen Der Versuch die richtigen Worte zu wählen Und trotzdem nur in kleinen Bruchstücken Versuchst Du Dich ungenau auszudrücken Ich suche darin verzweifelt einen Sinn Du sagst immer wieder, Du liebst ihn Was machst Du dann eigentlich hier Und redest darüber leise nur mit mir Zugegeben, dass ich es nicht verstehe Warum gehst Du nicht zu ihm? - gehe Aber tue nicht so als wäre alles gut Wenn es Dir doch so furchtbar weh tut Es ist doch so, dass Du ihm alles gibst Weil Du ihn alleine über alles liebst Doch er will nur nehmen, ohne zu geben Und dies ist sein ganzes Bestreben Aber dies willst Du nicht so sehen Kann Eure Beziehung so bestehen? Dann Gehe zu ihm, bleibe nicht hier Dies ist alles, dies sage ich Dir
Aber Du weisst, ich belüge Dich Denn wäre meine Antwort ehrlich Würde sie deine Hoffnung zerstören Oder willst Du die Wahrheit hören Kannst Du sie wirklich ertragen Dann kann ich sie Dir schon sagen Lasse ihn doch endlich im Stich Und denke wieder einmal an Dich Denn Euer Spiel, es ist verkehrt Er ist Deiner bestimmt nicht Wert
Ja, auch wenn du mich dafür wirst hassen Ich rate Dir, ihn heute noch zu verlassen Inhaltsverzeichnis
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HOMMAGE TOI
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Es ist eine sehr lange Zeit vergangen Seit Du damals für immer bist gegangen Unterdessen habe ich so Vieles eingesehen Und es gibt Momente, da kann ich verstehen Und trotzdem ist es heute noch schmerzlich Weil ich weiss es doch, ich brauche Dich Wenn ich in mir nur noch Chaos empfinde Und mich selbst nirgendwo zu Recht finde Dann bin ich so einsam und so hilflos Und meine Sehnsucht wird dann so gross Nach Deiner Wärme und Deinem Verständnis Es ist doch ein ehrliches Geständnis Wenn ich manchmal leise zu mir sage Dass ich hier so Vieles nicht ertrage Weil ohne Dich da schaffe ich es nie Denn alle die grossen Probleme, die Beschäftigen mein Herz und Verstand Hättest Du weggewischt mit der Hand Genau, so wie es doch immer wieder war Deine Stärke, sie war doch so wunderbar Und eines ist doch ganz sicherlich wahr Für Deine Wärme war ich sehr dankbar Weil Deine Lösungen, sie waren so gut Und machten mir auch immer wieder Mut weil dann fühlte ich mich wieder gross Deine Kraft, sie schien mir so endlos
Ich weiss es ist ganz gut so wie es kam Dieser Weg, welcher Dein Schicksal nahm Aber für mich ist es doch furchtbar schwer Weil dies alles ist noch nicht so lange her Aber jetzt bist Du glücklich und auch frei Doch es sagt sich leicht vorbei ist vorbei Aber es lebt sich oft so furchtbar schwer Denn manchmal vermisse ich Dich doch sehr Inhaltsverzeichnis
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LIEBE MICH
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Ich weiss nicht, war es Zufall Oder war unser Treffen Schicksal Wieder haben wir sehr viel gelacht Und ich habe stumm zurück gedacht Erinnerst Du Dich an dieses Fest? Life is life, we all give the best Dieses Disco Lied war damals noch in Schnell gingen die Jahre seither dahin Meine Augen schauten Dich lautlos an Sagten Dinge, die ich nie sagen kann Mein Herz sprach, ich bin so allein Und nur mein Verstand, der sagte nein Wir sprachen niemals darüber ehrlich Aber ich weiss, Deine Gefühle für mich Waren damals ganz bestimmt auch wach Doch wir Beide waren viel zu schwach Zu feige, um unsere Gefühle zu zeigen So liessen wir unsere Herzen schweigen Und das Schicksal hatte kein Erbarmen Deshalb waren wir wohl niemals zusammen
Nach langer Zeit treffen wir uns wieder In der Hitparade sind nun andere Lieder Ich schaue ganz heimlich hinüber zu Dir Und tief im mir innen überlege ich mir Können wir das Rad nicht zurück drehen? Machen wir die Zwischenzeit ungeschehen Und wir fangen wieder ganz von vorne an Mit den Worten, die man nicht sagen kann Deshalb bitte, so wie damals, liebe mich Denn damit machst Du mich doch glücklich
Weil damals wurde uns die Chance genommen Ich weiss, diesmal werden wir sie bekommen Inhaltsverzeichnis
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Sexfilm
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Gestern, grosse Langeweile war in mir Aber hauptsächlich war es die Neugier Ja, sie liess mich die sechzehn wählen Ich hörte schon Vieles darüber erzählen So habe ich mir einen Sexfilm angesehen An Handlungen ist nicht viel geschehen Der ganze Ablauf war ziemlich eckig Und der Sex erschien mir eher dreckig Denn da war wirklich keiner der geniesst Nur die Fantasie, welche dabei spriesst Weil jede kleine Chance wurde gepackt So sah man Gestalten meistens nackt Die Frauen haben dabei nur gestöhnt Und die Liebe, sie wurde verhöhnt
Verwirrt habe ich danach abgestellt Und fragte mich ist das unsere Welt? Wo ist dabei nur das Gefühl geblieben? Ich habe Sex immer mit Liebe umschrieben Sagt mir, habe ich mich denn geirrt? Ich weiss nicht mehr, was daraus wird Für mich da stimmt dies einfach nicht Weil meine innere Stimme dagegen spricht Dass der innere Trieb ganz allein ausreicht Aber ich bin zu naiv, ein Kind vielleicht Das einfach überhaupt nichts versteht Wie der Sex da draussen heute abgeht Vielleicht lebe ich in der falschen Zeit Aber ist dies wirklich die ganze Wahrheit? Dann bin ich doch ganz entschieden dagegen Und ich schäme mich nur höchstens deswegen Für Dich für mich und für die ganze Welt Die nicht versteht, was sie hier anstellt Inhaltsverzeichnis
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DAS LIED VOM RAUCH
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Ich habe die Warnungen gehört Sie haben mich niemals gestört Propaganda, wusste ich Bescheid Waren diese Tränen und das Leid So habe ich irgendwann angefangen Viele Jahre sind seither vergangen Zuerst ist auch gar nichts geschehen Ich hatte Recht, ihr konntet es sehen Und so begann ich Euch nun auszulachen Dann begannen meine Schmerzen zu erwachen Und so gab ich nun dahin mein linkes Bein Trotzdem liess ich es nicht einfach sein Ich sah im Aufhören überhaupt keinen Sinn Und so ging auch meine Stimme langsam dahin Warum, die Gründe wollte ich nicht verstehen Die Ärzte konnten da nur noch weiter zusehen Die Ursache war nie mein Rauch der Freiheit Dies zu zugeben, war ich doch niemals bereit Es muss dabei sicher noch andere Gründe geben Alles zu verdrängen, dies war mein Bestreben
Und ich beginne, von früher zu schwärmen Wenn mich nur noch die Schmerzen wärmen Mich nachts einsam und schrecklich plagen Schweigend und doch kaum noch zu ertragen Denn sie sind manchmal einfach zu gross So liege ich nun hier alleine und hilflos Noch immer nicht ganz bereit zum sterben Aber längst nicht mehr fähig zum Leben Die Freunde, sie sind nicht geblieben Ja, anfangs haben sie noch geschrieben Aber dies ist auch schon sehr lange her Und Besuche kriege ich lange keine mehr Die Zigarette ist geblieben mehr nicht Die jedoch nur noch der Tod verspricht Inhaltsverzeichnis
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WARUM - ODER WIEVIEL HÄLT EIN MENSCH AUS?
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Er musste einfach daneben stehen Von dort aus hat er alles gesehen Und er wusste, er vergisst es nie Sie schrie - denn sie schlugen sie Ihre Gelenken gebrochen und lahm Nur noch kleine Anzeichen von Scham Als sie ihr die Kleider vom Leib rissen Von diesen Soldaten ohne ein Gewissen Und sie konnte sich nicht mehr wehren Sinnlos sich noch weiter zu sperren So voller Qualen sexuell missbraucht Dann den letzten Atemzug ausgehaucht Der Boden war von ihrem Blut gerötet Gefoltert, vergewaltigt und getötet
Er vergass, an seinem Daumen zu saugen Denn seine Mutter starb vor seinen Augen Er weinte und er schrie so furchtbar laut Neben den Männer, vor denen er sich graut Lag seine Mutter nackt und ohne ein Leben Er warf sich zu ihr auf den Boden daneben Nahm sie noch ein letztes Mal in den Arm Aber der tote Körper gab nicht mehr warm Er liebkoste sie zärtlich mit seiner Hand Sie packten ihn, schleuderten ihn zur Wand Hörten auch dabei nicht auf ihn zu schlagen Dann schleppten sie ihn auf einen Lastwagen Und haben ihn in ein Gefangenenlager gesteckt So wie er war, einsam, traurig und verdreckt
Dort beim Stacheldraht angekommen Haben sie ihm dann alles weggenommen Und ihn in eine schmale Zelle gesperrt Er fühlte sich innerlich so ausgeleert Vor seinen Augen den mütterlichen Tod Und er vergass dabei seine eigene Not
Beobachtete Gestalten, welche beinahe verhungern Wie sie in ihren zerlumpten Kleidern herumlungern Sah hilflos zu, wie diese Menschen getötet wurden Lernte zu akzeptieren das grausame Los eines Kurden Dauernd wurde er geschlagen und furchtbar gequält Und trotzdem wurde er scheinbar zufällig ausgewählt Er bekam die grosse Chance aus diesem Lager zu gehen Durfte nochmals eine ganz andere Welt weit weg sehen
Jetzt lebt er in der Schweiz hier Und gar nicht so weit weg von mir Lebt hier mit seinem Vater allein Sei ein Schmarotzer und ein Schwein Wird dabei von oben herab angeguckt Und manchmal sogar auch angespuckt Er kann auch hier niemandem vertrauen In seinen Augen steht noch das Grauen
Er ist seiner Vergangenheit nicht entgangen Und bleibt auch hier immer noch gefangen Denn er ist ein Ausländer und mehr nicht Man sieht es deutlich in seinem Gesicht Und er bekommt, den Fremdenhass zu spüren Kein Weg wird ihn da wieder hinaus führen
Nach der Schule wird er keinen Job finden Das heisst er muss hier wieder verschwinden Zurück in seine doch so geliebte Heimat Wo es doch keinen Platz mehr für ihn hat Kehrt in dieses furchtbare Leiden zurück Doch vielleicht hat er auch einmal Glück Und sie werden ihn auf der Stelle töten Machen Schluss mit seinen grossen Nöten Anstatt ihn immer noch weiter zu schlagen Denn es wird dort niemand nach ihm fragen Werden sie ihn auch grausam zu Tode quälen Werden nur noch diese Zeilen von ihm erzählen Weil diese Welt interessiert sein Geschick nicht Sie bleibt ruhig, wenn die Ungerechtigkeit spricht Inhaltsverzeichnis
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WENN NACHTS DER SCHNEE FÄLLT
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Dein Lächeln hatte es mir längst angetan Doch gestern, da wurde es mir offenbart Dass das Leben nur so grausam sein kann Du hast Dein Lächeln für ihn aufgespart Meine Eifersucht wurde sofort geboren Denn ich habe Deine Liebe nun verloren Obwohl ich habe sie noch gar nie gewonnen Und trotzdem ist sie mir jetzt entronnen Es tut so furchtbar weh nur zu zuschauen Ohne meiner Hoffnung können zu vertrauen Die grosse Liebe nichts bleibt mehr davon Nichts Neues, Ich kenne dies alles schon
Doch wenn nachts der weisse Schnee fällt Und der Vollmond über den Himmel streicht Dann erwacht in mir eine ganz neue Welt Eine Welt unvergesslich und unerreicht Weil plötzlich bist Du einfach wieder da Und vergessen bleibt, was längst geschah Ich habe Dich auch sofort wieder erkannt Und glücklich nahm ich Deine kleine Hand Ich konnte sogar Deine Körperwärme spüren Und mit Dir ein angeregtes Gespräch führen
Alles ist, wie ich es doch immer wollte Und wie es wohl niemals mehr sein sollte Aber wenn nachts der weisse Schnee fällt Dann erwacht in mir wieder diese neue Welt Und keine Andere kann sich mit ihr messen Denn sie ist so vollendet und so wunderbar Und alles andere bleibt einfach vergessen Für wenige Stunden da wird meine Welt wahr Und Du bist mir endlich wieder ganz nah So als wärst Du jetzt wieder für immer da Inhaltsverzeichnis
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KLEINES HERZ
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Ich weiss es noch ganz genau Der Himmel war verhangen grau Die Strassen waren nass verregnet Da sind wir uns dort drüben begegnet Und Deine dunklen Augen voller Vertrauen Liessen mich tief in Deine Seele schauen Auf Deine Brust legtest Du meine Hand Und ich hörte durch Dein dünnes Gewand Dein kleines Herz ganz schwach schlagen Und ich hörte es dabei kaum hörbar fragen Wie kann ich das denn alles bloss ertragen? Alle diese Dinge, die mich so sehr plagen
Und ich dachte ganz leise bei mir nach Warum schlug Dein Herz nur so schwach? Weil ich wünschte mir wirklich so sehr Dein kleines Herz hätte es nicht so schwer Damit es endlich wieder lernt zu schweben Und immer eine Antwort auf alles kann geben Was mit ihm auch in der Zukunft geschieht Und es niemals mehr in die Dunkelheit flieht
Aber Dein Herzschlag ist so zart Für das Leben viel zu wenig hart Aber ich versuche alles zu tun Damit es doch niemals wird ruh'n Will Dein Herz für immer festhalten Lasse es doch bitte niemals erkalten
Dein Herzschlag durch das Gewand Auf Deiner Brust immer noch die Hand Ich schreie, will es Deinem Herz sagen Höre nie - bitte niemals auf zu schlagen Inhaltsverzeichnis
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MORAL UND LUST
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Manchmal, wenn ich hier vorbei gehe Und ich Dich dort drüben stehen sehe Fühle ich ein Tier tief in mir erwachen Welches die Lust in mir lässt entfachen Primitive und so leidenschaftliche Gier Verlangt in mir das schweinische Tier Und meine Phantasie stellt sich vor Was bestimmt ist für kein anderes Ohr In Gedanken ziehe ich Dich schon aus Deinen nackten Körper als Augenschmaus Und meine Hände wollen noch viel mehr Was, es zu erraten ist nicht schwer Dieses furchtbare Kribbeln im Bauch Und ich bin sicher, Du fühlst es auch Sicher, Du willst lieber meine Liebe Lieber, als nur meine gierigen Triebe Trotzdem würdest Du mit einem Lachen Mit mir wahrscheinlich Liebe machen Ich würde Dir für eine Nacht gehören Nur der Abschied würde Dich stören Wir würden noch zusammen frühstücken Und dann könnte ich mich verdrücken Ich weiss es, Du liessest mich gehen Deine Trauer würde ich nicht mehr sehen
Also, warum tue ich es trotzdem nicht? Diesen puren Sex ohne Tränen im Gesicht Nur meine furchtbare altmodische Moral Lässt mich irgendwie noch fair bleiben Ist es auch oft eine schreckliche Qual Lass ich mich nicht von Trieben treiben Aber ich bin nicht gut, bin nur allein Und will es doch überhaupt nicht sein
Denn welcher Moral will ich noch nachleben Wo schon lange keine mehr existiert daneben Also sage, was will ich noch damit erreichen Soll ich meine Bedenken nicht langsam streichen Inhaltsverzeichnis
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HEIMAT
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Ich schlendere durch die Stadt, da traf ich Dich Nun ja, ehrlich gesagt, trafst Du eigentlich mich Aber die Begegnung war trotzdem nur purer Zufall Wie schön ist doch ein solch unerwarteter Überfall Wirklich viel zu lange ist doch das Alles schon her Und trotzdem fällt mir die Erinnerung nicht schwer
Wir diskutierten über unsere Leben einfach so dahin Da fragte sie mich plötzlich, ob ich glücklich bin Verwundert schaute ich ihr ganz tief in ihr Gesicht Und antwortete darauf ehrlich, ich weiss es nicht Doch mein von mir unbemerktes Zögern genügte ihr Und sie fragte mich, was machst Du dann noch hier? Erinnere Dich doch an ein längst vergangenes Glück Es wird Zeit, komme endlich wieder dorthin zurück Zurück an diesen geheimnisvollen Ort ohne Namen Doch ich zuckte nur etwas erschrocken zurück Und jetzt schaute auch sie mich überrascht an Leise fragte ich, ob sie nicht verstehen kann Denn es gibt doch kein Zurück mehr an diesen Ort Weil siehe doch nur, ich ging viel zu weit fort Und dieser Ort hat nur von unserem Traum gelebt Sicher, hat unsere Erde auch um uns stark gebebt Dann ist einfach unser Gemeinschaftssinn erwacht Er gab uns die Kraft, so haben wir wieder gelacht Weil im Lachen, die Welt um uns ganz vergessen war Zugegeben, es war eine Idylle, es war so wunderbar Aber das Alles existiert für mich längst nicht mehr Die Vergangenheit, sie ist doch schon so lange her
Du fragtest mich, was machst Du hier? Komme her, ganz leise erzähle ich es Dir Höre, es ist die Kraft, die mir fehlt dazu Komme doch endlich zurück, dies sagtest Du Aber für mich gibt es nie mehr ein Zurück Doch Euch wünsche ich alles Gute und Glück Inhaltsverzeichnis
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DER SCHMERZ DER GOLDENEN REGEL NR. 2
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Ich machte geltend meinen ganzen Einfluss Tat was ich wahrscheinlich immer tun muss Liess alles eher wie zufällig dahin treiben Konnte nachher genüsslich die Hände reiben Weil ich habe es ja tatsächlich verstanden Das Boot genau am richtigen Ort zu landen Und nun sehe ich, was ich doch sehen will Trotzdem stehe ich im Abseits ganz still Denn mich - mich braucht es da nicht mehr Und dies zu ertragen, ist manchmal so schwer Ich weiss, ich habe genau das Richtige getan Doch ich wusste nicht, wie weh dies tun kann Es ist jetzt Zeit zu gehen unbemerkt und leis Dies ist für meinen Erfolg der stumme Preis Und ich weiss, ich werde ihn auch bezahlen Dabei würde ich furchtbar gerne damit prahlen Aber keine Angst ich werde für immer schweigen Ich darf weder mein Glück noch mein Leid zeigen Und werde bestimmt nichts ans Tageslicht zehren Wenn meine Gedanken auch wehmütig zurückkehren Denn vor ein paar Tage, da war ich noch gross Und jetzt stehe ich da überflüssig - achtlos Trotzdem will ich, was ich tat nicht bereuen Aber ich habe zu wenig Kraft, um mich zu freuen
Ich weiss, tief in Deinen Gedanken Möchtest Du mir dafür gerne danken Aber Du brauchst gar nichts zu sagen Nur keine Angst ich werde es ertragen
Und wenn ich nun in diesem Moment gehe Ist es doch, weil ich sonst im Weg stehe Ich wünsche Dir alles Gute und viel Glück Und schaue genau wie ich nicht mehr zurück Inhaltsverzeichnis
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MIT MEINEN AUGEN
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Wir leben in hier einer grossen weiten Welt Vom Menschen wie ein kleiner Acker bestellt Nichts gibt es, was man nicht finden kann Mit meinen Augen schaue ich mir alles an Auf der Suche, was darin alles ist versteckt Habe ich oftmals ganz Verschiedenes entdeckt Zum Beispiel oftmals Bilder so voller Grauen Aber ich konnte trotzdem nicht wegschauen Stand dann nur alleine und machtlos daneben Weil ich konnte da gar keine Hilfe mehr geben Und wusste ich dann einfach nicht mehr weiter Dann wurde mir immer wieder bewusst, leider Ich kann meine Augen nicht einfach schliessen Aber anderseits gab es auch Bilder zum geniessen Sie gaben mir dann wieder Hoffnung und auch Mut Was doch wirklich immer wieder von neuem gut tut Dies sind die Zeiten, wo jedermann sehr stark ist Und sein Kummer und Leid liebend gerne vergisst
Meine Augen haben beide Extreme erlebt Nach der grossen Wahrheit immer bestrebt Wenn manchmal auch Zweifel in mir erwachen Lass ich mir nicht einfach etwas vormachen Weiss ich doch, es ist bestimmt alles wahr Meine inneren Bilder furchtbar oder wunderbar Was ich sah ist doch sicher alles geschehen Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen Deshalb ist das nicht nur Einbildung, wirklich Und darum, aus diesem einen Grunde, wünsche ich Ihr könntet so wie ich mit meinen Augen sehen Denn dann würdet ihr mich viel besser verstehen Inhaltsverzeichnis
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GERECHTIGKEIT
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Ich höre Dich heute noch sagen Alles Gute, das ganz grosse Glück Kommt bei allen, die es verdienen, an Aber ich beginne mich selbst zu fragen Wenn ich einmal ehrlich schaue zurück Ob dies, denn wirklich alles so sein kann
Denn weisst Du noch, er und sie Ich denke ich vergesse sie wohl nie Sie waren als Menschen wirklich gut Voller Hoffnung und so voller Mut Sie waren immer da und haben gelacht Damit die Fröhlichkeit in uns erwacht Sie haben keinem etwas weggenommen Und haben doch keine Chance bekommen Und wenn jetzt Trauer durch die Seelen streicht Ist es, weil ihre Kraft hat nicht zum Leben gereicht Nein heute, da leben sie leider nicht mehr Weil sie hatten es im Leben ziemlich schwer
Aber der Andere, der lebt immer noch Dabei ist er wirklich ein Arschloch Er hat immer das Beste für sich gewählt Oftmals hat er dabei die Anderen gequält Und wenn bei ihnen dann das Leid erwacht Dann hat er nur ganz spöttisch gelacht Sage doch, ist er nicht ein Dreckstück Aber mit seiner Methode bekam er das Glück
Manche Menschen sind gut andere schlecht Die einen verlieren, die Anderen gewinnen Aber fair verteilt ist es bestimmt nicht Und ganz sicher ist dies nicht gerecht Wenn die guten Menschen alle so zerrinnen Nur weil es nicht der Gerechtigkeit entspricht Inhaltsverzeichnis
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16. JUNI
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( Zum Gedenken an Hector Peterson und an die Morris Isaacson High School )
Es ist zwar schon so furchtbar lange her Doch vergessen, dass sollte es niemand mehr Am 16. Juni um 8:30 sind sie losgezogen Denn sie fühlten sich nur noch angelogen Zulange wurden sie doch schon unterdrückt Und sie hoffen, dass es ihnen nun glückt Den Weissen klar zu machen, was sie meinen Zugegeben, die Meisten warfen mit Steinen Und sie schrien, weil dies so befreien kann Immer mehr schlossen sich dem Schülerzug an Aber sie bezahlten ihren grossen Mut teuer Denn plötzlich schrie einer ganz laut Feuer Und schon knatterte das erste Maschinengewehr Auf Kinder die sich ausbreiteten wie ein Meer Sie schrien eben noch in Zukunft sind wir frei Und dann ein trockener schmerzhafter Aufschrei Gleichzeitig stürzte ein kleiner Junge nieder Und aufstehen, dies wird er nun niemals wieder Hector Peterson so wurde er von allen genannt Die anderen Kinder sind schnell davon gerannt Doch Hector Peterson wurde nur elf Jahre alt Kurze Zeit später war sein Körper schon kalt Doch das Feuer hörte trotzdem nicht mehr auf Manche der Kinder erwischte es im vollen Lauf Und noch sehr viele streckten die Waffen nieder Angesichts des Blutes versammelten sie sich wieder Um sich gegen den frühen Tod gemeinsam zu sperren Und so kämpften sie im Hagel von Maschinengewehren Deshalb war der erreichte Erfolg auch nicht gross Der grausame Tod entriss sie dem elterlichen Schoss Die Mütter sassen zuhause, die Angst liess sie blangen Denn der Kampf hielt die Kinder mehrere Tage gefangen
Nachts sah man die kleinen Körper herum liegen Kinder, die vor kurzem noch glaubten zu siegen So kleine Körper mit eingefrorenem Todesschrei Sage mir doch nur, wann sind sie endlich frei? Inhaltsverzeichnis
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SAGE MIR
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Sie hat sich gestern zu töten versucht Als man sie rettete hat sie nur geflucht Weil sie wollte einfach nicht mehr leben Hat ihr das Leben denn so wenig gegeben? Was oder wer nahm ihr bloss ihr lachen? Und den Mut auf der Welt weiter zu machen Ich habe dazu nur noch Fragen über Fragen Komme schon kannst Du es mir nicht sagen?
Sage mir, wann sind wir nicht mehr allein? Sage mir, wann wird diese Welt besser sein? Sage, wann können wir nehmen ohne zu geben? Sage mir, wann lohnt es sich wieder zu leben?
Vorgestern stellte ich es fest, ganz bestürzt Er ist in die grausame Drogenwelt abgestürzt Er hat die furchtbare Heroinnadel angesetzt Aus diesem Grunde geht es im schlecht jetzt Nun hat er keine Zukunft mehr, um zu gestalten Er hat es hier einfach nicht mehr ausgehalten Sage, warum musste er diesen Schritt wagen? Komme schon kannst Du es mir nicht sagen?
Sage mir, wann sind wir nicht mehr allein? Sage mir, wann wird diese Welt besser sein? Sage, wann können wir nehmen ohne zu geben? Sage mir, wann lohnt es sich wieder zu leben?
Es ist ein schrecklicher Unfall geschehen Und deshalb kann er jetzt nicht mehr gehen Dabei hätte er beinahe sein Leben verloren Seine Freundschaften sind nun eingefroren Und gar nichts mehr davon ist ihm geblieben Wird nur noch von der Langeweile getrieben Nur noch manchmal ist er still am klagen Komme schon kannst Du es mir nicht sagen?
Sage mir, wann sind wir nicht mehr allein? Sage mir, wann wird diese Welt besser sein? Sage, wann können wir nehmen ohne zu geben? Sage mir, wann lohnt es sich wieder zu leben? Inhaltsverzeichnis
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GOTTES ARME
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Jetzt hast Du wirklich alles hinter Dir Du quälst Dich nun nicht mehr ab hier Du hast den letzten Atemzug ausgehaucht Deine ganze Kraft hast Du verbraucht
Sicher, ich wusste es wird einmal so kommen Doch das Leben wurde Dir zu schnell genommen Nach einem neuen Land bist Du nun auf der Reise Ich versuche vorsichtig, Deine Augen zu schliessen Während stumm meine unsichtbaren Tränen fliessen Deshalb spreche ich zu Dir kaum hörbar so leise In Zukunft werde ich Dich in Gottes Arme legen Dort kannst Du Dich vollkommen sicher bewegen Und ich weiss, dass er Dich dort sicher behüte Mit seiner Geborgenheit und freundlicher Güte Dein Kopf ruhe jetzt sanft in Gottes Schoss Weil das diesseitige Leben, es liess Dich los Und vielleicht ist dies auch besser für Dich Vergesse ich es in der Trauer auch gelegentlich Ich hätte gerne noch länger Deine Nähe genossen Und Dich weiterhin in meine Arme geschlossen Aber ich weiss, dass Gott Dir nun helfen kann Und nur auf dies ganz allein kommt es jetzt an Ja, er wird Dir die ganz grosse Hilfe geben Welche Du doch so brauchtest in diesem Leben Und trotzdem niemals bekamst, da war niemand Und leider kam sie auch nicht aus meiner Hand Ich versuchte es, doch ich schaffte es nicht Aber ich weiss mit Tränen in meinem Gesicht Gottes Arme, sie sind stärker als die meinen Und wenn ich nun trotzdem beginne zu weinen Ist es natürlich vor allem über Deinen Tod Aber es ist auch über meine persönliche Not
Denn von diesem Moment an, bin ich ganz allein Und möchte es ja sicherlich überhaupt nicht sein Ich schäme mich, dass ich Dir nicht helfen konnte Ich hasse diese Welt, die sich einfach nur sonnte Als sie Dir zusah, wie Du langsam, stumm starbst Genau wie eine welke Blume einfach so verdarbst Inhaltsverzeichnis
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MANN AM FENSTER
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Manchmal beginnt er zum Fenster hinaus zu schauen Er sieht dort Bilder, die ihn nicht sehr erbauen Jeden Tag sieht er hunderte Menschen vorbei rennen Nur sehr wenige von ihnen lernte er einst kennen Denn bevor es am frühen Morgen beginnt zu tagen Sieht er zu, wie diese Menschen hin und her jagen Und so geht es immer weiter bis die Nacht anbricht Immer im Stress, mit einem versteinerten Gesicht Sie nähern sie, sie kreuzen sich und sie gehen fort Und auf den Lippen niemals ein freundliches Wort Der Blick leer, unscheinbar und immer geradeaus So marschieren sie stumm vorbei an seinem Haus Sein Haus ist das dort, mit dem grossen Wappen Und manchmal beginnt er, sich selbst zu ertappen Er beginnt, in sich eine grosse Angst zu entdecken Dahinter könnten sich keine Menschen verstecken Menschen, diese Vorstellung will nicht gelingen Und dann muss er sich zu diesem Gedanken zwingen Aber er weiss ja, dass alle die hier vorbei jagen Auch tiefe Gefühle und das Leben mit sich tragen
Und in diesen Momenten möchte er hinunter gehen Und dann schreien, hey - ihr da, bleibt kurz stehen Warum stresst ihr nur immer so, möchte ich fragen Ihr wisst es nicht, darum will ich es Euch sagen
Versucht doch für einmal, einen anderen Weg zu gehen Ein Lächeln - beginnt einander in die Augen zu sehen Kommt, geht Euren qualvollen Weg doch Hand in Hand Glaubt mir, habt ihr dies nur erst einmal erkannt Dann wird Euer aller Leben so viel einfacher sein Denn ich weiss es doch, niemand ist gerne allein
Aber der Mann bleibt weiterhin am Fenster sitzen Mit seinem Wissen, die richtige Lösung zu besitzen Aber auch mit der Angst sie wird mit ihm untergehen Deshalb fällt es ihm schwer, diesem Treiben zu zusehen Inhaltsverzeichnis
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WE ARE THE REFUGEES
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( Original Lyrics by John D. Bryant )
Übersetzt und interpretiert vom "Up With People" Konzert vom 15.9.1993 in Basel
Wir sind Flüchtlinge, wir sind die Kinder vom Sand Vertrieben durch eine Brise aus unserem Mutterland Verfolgung, Krieg und auch Hunger haben uns umgeben Wir sind Flüchtlinge, geboren in einer Ecke vom Leben
Zerlumpt und hungrig, landeten wir an diesem Eurem Strand Warteten an Euren Grenzen, blieben vor Euren Türen stehen Wir baten um Gnade, griffen nach Eurer schützenden Hand Elend ist uns nicht fremd, bekamen so viel davon zu sehen Es sind unsere Tränen die fielen - doch leider kein Regen Die sandige Wüste nahm Besitz von unserem Land, deswegen
Wir sind Flüchtlinge, wir sind die Kinder vom Sand Vertrieben durch eine Brise aus unserem Mutterland Verfolgung, Krieg und auch Hunger haben uns umgeben Wir sind Flüchtlinge, geboren in einer Ecke vom Leben
Wir waren es sicher nicht, die wählten unser Schicksal Wir entschieden nicht an welchem Ort wir wurden geboren Alles unsere gesamten Besitztümer sind für immer verloren Armut, Kriege, Verfolgung, das gehört zu unserer grossen Qual Ja, die Karten die wir erhielten, sie waren ziemlich schlecht Unsere vorgezeichnete Schicksalslinie sicher nicht gerecht
Wir sind Flüchtlinge, wir sind die Kinder vom Sand Vertrieben durch eine Brise aus unserem Mutterland Verfolgung, Krieg und auch Hunger haben uns umgeben Wir sind Flüchtlinge, geboren in einer Ecke vom Leben Inhaltsverzeichnis
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INA CHUKUA KIJIJI KIZIMA KUMLEA MTOTO
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(Es braucht ein ganzes Dorf zum Erziehen von einem Kind)
Original Lyrics by Paul Colvell, Pat Murphy, John Kayaruki übersetzt und interpretiert vom "Up With People" Konzert vom 15.9.1993 in Basel
Der Vater er arbeitet sehr hart auf dem Feld Die Mutter, sie ist am Brunnen beim waschen Die Oma geht auf den Markt mit vollen Taschen Das keines der vielen Kinder etwas anstellt Darauf achtet gerne der freundliche Nachbar Ein alter Mann, der auf einem Spaziergang war Beginnt, mit den Kindern den Clown zu machen Und bringt sie dabei immer wieder zum lachen
Wie sind die Worte die in einem Sprichwort stehen Es heisst: "Will man gut erziehen sein kleines Kind Dann muss ein ganzes Dorf für die Sache einstehen" Weil nämlich alle zusammen dafür verantwortlich sind
Die Welt ist ein kleines Dorf jetzt Und sie ist wirklich nicht mehr gross Wo jeder nur um zu überleben, sich abhetzt Familien kommen von der Arbeit nicht mehr los Doch wer ist mit der Erziehung vom Kind vertraut Das jeden Tag bis spät in die Nacht Fern schaut Sage mir, wer hilft ihm denn noch zu verstehen Alles das, was es da Furchtbares bekommt zu sehen
Wie sind die Worte die in einem Sprichwort stehen Es heisst: "Will man gut erziehen sein kleines Kind Dann muss ein ganzes Dorf für die Sache einstehen" Weil nämlich alle zusammen dafür verantwortlich sind
Lass ihm seinen Traum, erzähle ihm eine Geschichte Lerne ihm einen Nagel einzuschlagen und zu schreiben Grosseltern, Nachbarn, Lehrer, Pfarrer, Tante, Nichte Verkäufer oder Geschwister, es darf nicht allein bleiben
Wie sind die Worte die in einem Sprichwort stehen Es heisst: "Will man gut erziehen sein kleines Kind Dann muss ein ganzes Dorf für die Sache einstehen" Weil nämlich alle zusammen dafür verantwortlich sind Inhaltsverzeichnis
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TEDDYBÄR
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Gestern ich stresste, denn Zeit hatte ich nicht Da sah ich ein Mädchen mit Tränen im Gesicht Sie schluchzte leise vor sich hin und sie fror Im Arm hielt sie einen alten Teddybär ohne Ohr Er war schmutzig und sie hielt ihn eng umfasst Zugegeben, beinahe wäre ich vorbei gegangen, fast Aber irgendetwas hielt mich dann doch noch zurück So kehrte ich um und fragte sie nach ihrem Unglück Ich weiss nicht, was mich zu diesem Schritt führte Wahrscheinlich weil mich jede ihrer Tränen berührte Denn jetzt, da wollte ich ihr ganzes Geschick wissen Sie sagte mir, sie sei heute Nachmittag ausgerissen Mit ihrem alten und schmutzigen Teddybär ganz allein Denn Zuhause, da wollte sie einfach nicht mehr sein Weil ihre Eltern - sie haben immer nur noch Streit Am Tag und in der Nacht, immer wieder die ganze Zeit Diese Situation begann sie nun immer mehr zu quälen Und plötzlich hörte sie nicht mehr auf zu erzählen Sie sagt, sie fühle sich dabei einfach nicht mehr wohl Und sie weiss längst nicht mehr, was sie noch tun soll
Nur zusammen mit ihrem Freund dem Teddybär Ist es manchmal ein bisschen weniger schwer Leider konnte ich ihr doch auch nicht sagen Wie sie dass alles noch weiter soll ertragen
Also, was blieb mir anderes übrig als zu erklären Bei Beziehungen ist es wie bei alten Teddybären Oftmals sind sie schmutzig und verlieren ein Ohr Weil so schon oft eine enge Ehe ihren Glanz verlor Misstrauen zeigte sich in ihrem verweinten Gesicht Verständlicherweise, ich glaubte es ja selbst nicht Aber wenigstens musste ich sie nicht weiter zwingen Und sie liess sich nun freiwillig nach Hause bringen Inhaltsverzeichnis
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SLOW TIME
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Er ist ihr gleich aufgefallen, hat ihn sofort gesehen Bei den Jungs, welche in kleineren Gruppen herumstehen Nur noch eine Frage bleibt, Damenwahl oder Herrenwahl Diese Entscheidung ist immer wieder eine grosse Qual Endlich geschafft, Herrenwahl, endlich einmal wieder Es bleibt noch die Suche nach den richtigen Lieder Während die ersten Paare auf die Tanzfläche gehen Bleibt er scheinbar völlig ohne Interesse stehen Aber endlich geht er über die kleine Tanzfläche Jetzt ganz cool bleiben, zeige ja keine Schwäche Er soll sie auffordern, sie hofft es doch so sehr Er kommt näher, er kommt ganz bestimmt hier her Er ist da, doch was nicht darf und nicht sein kann Er fordert tatsächlich das Mädchen auf, das nebenan Und schon drehen sie sich dort ganz langsam im Kreis Du denkst, was ist das für ein riesengrosser Scheiss Enttäuscht und sehr verärgert hat sie sich abgewendet Das Interesse, das sie ihm schenkte, war verschwendet
Aber er hat sie doch auch schon längst gesehen Und er möchte ja schon so lange mit ihr gehen Er schaute schon oftmals zu ihr hinüber, heimlich Nein, mit seinen Blicken, da ist er nicht kleinlich Und mit ihr tanzen, dies würde er schrecklich gerne Doch sie aufzufordern, dass liegt ihm doch so ferne Weil gerade so ein Junge furchtbar feige sein kann Deshalb wählte er auch das hübsche Mädchen nebenan Weil die grosse Angst vor dem Korb aus ihm spricht Denn von ihren Gefühlen davon wusste er doch nicht
Und wenn sich keiner von Beiden wird überwinden Werden sie für sich auch niemals herausfinden Dass sie doch eigentlich ganz gut zusammen passen Und es nicht so schwer wäre einander anzufassen Doch zur Liebe gehört wohl auch diese Feigheit Aber dabei entfernt sich der Traum oftmals weit Inhaltsverzeichnis
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LAGERFRUST
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Ich weiss nicht mehr, was ich fühle Und es verschwand längst meine Kühle Traurig, wütend und auch enttäuscht Habe ich mich in ihnen so getäuscht? Da sitze ich tief in der Nacht wach Und nebenan macht eine Horde Krach Ich kann es ja sogar noch verstehen Dass sie in mir keine Autorität sehen Und sie mich nie ernst nahmen fürwahr Dies war mir schon viel zu lange klar Das Ausnützen von meiner Gutmütigkeit Wurde schon fast zu einer Gewohnheit Ja, ich konnte sogar damit gut leben Doch dass sie ein Versprechen geben Völlig achtlos und völlig unbedacht Dazu habe ich dann nicht mehr gelacht Weil es hat mir doch sehr weh getan Wusste nicht, dass es so weh tun kann Ich war doch so bemüht fair zu sein Aber dies kann ich doch nicht allein Denn es müssen beide Seiten mitmachen Doch was soll ich jetzt noch bewachen Ihr fühlt Euch, wie nach einem Sieg War es für Euch, denn wie ein Krieg? Aber das kann es niemals sein, mein Ziel Wollte mit Euch zusammen spielen dies Spiel Und ich wollte mit Euch teilen mein Vertrauen Es scheint, als wollt ihr nicht darauf bauen Wäre es nur anders gelaufen, wünschte ich mir Aber dafür ist es zu spät, darum sage ich hier Das nächste Mal werde ich nicht mit Euch gehen Ich denke, ihr könnt dies sicher auch verstehen Denn ich bin mit Euch lieber auf derselben Seite Anstatt, dass ich mit Euch nun nur noch Streite Denn so bin ich halt, so ist meine eigene Art Das eigene Versagen war für mich immer sehr hart Jetzt könnt ihr von mir aus laut lachen über mich Denn der grosse Verlierer der bin wohl heute ich Nur kurz Eines noch, trotz dieser Entscheidung Habe ich über Euch noch eine sehr gute Meinung Inhaltsverzeichnis
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LACHE MIT IHR
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Wenn es dein Schicksal einmal zulassen kann Heute oder Morgen oder einfach so, irgendwann Solltest Du sie dann auf der Strasse antreffen Sollte Dich ihr giftiger Hund auch ankläffen Dann ist das doch sicher nicht böse gemeint Wenn dies Dir auch ganz genau so erscheint Aber lasse Dich ja nicht abhalten deswegen Sondern gehe ihr trotzdem schnell entgegen Denn Du musst sie an meiner Stelle ausfragen Bleibe stur, sie muss Dir ganz einfach sagen Wie sie lebt, ob es ihr wirklich gut geht? Und wie sie heute in diesem Leben besteht? Du musst mir einfach alles erzählen von ihr Deshalb rede mit ihr, aber ja nicht von mir Auch nicht, wenn sie nach mir sollte fragen Du darfst ihr überhaupt nichts von mir sagen Sage ihr, Du hast mich lange nicht mehr gesehen Weil das Schicksal liess uns andere Wege gehen Ganz egal was, erzähle ihr einfach irgendetwas Nur nicht, dass ich mich um sie sorge, nicht das Weil es ist doch viel besser so, glaube es mir Und deshalb rede bloss über das Andere mit ihr Höre ihr sehr gut zu, ihre Worte sind lehrreich Aber sollte sie nach mir fragen, werde nicht weich
Doch wahrscheinlich weiss sie nicht mehr, wer ich bin So viel, viel zu viel Zeit ging seither doch dahin Doch irgendwie fühle ich, es blieb ihr nicht verborgen Dass ich mir um sie immer wieder von neuem machte Sorgen Grosse Sorgen, darüber wie es ihr nach damals ist ergangen Nach jener Zeit, wo wir in unsere Schicksale waren gefangen Wie oft seither in schlaflosen Nächten habe ich mich gefragt Habe ich ihr gegenüber nicht einfach ganz kläglich versagt? Und habe ich vielleicht doch alle Weichen falsch gestellt? Dabei immer wieder nur die falschen Entscheidungen gefällt? Deshalb rede lieber nicht von mir, es bringt nichts wirklich Sondern lache zusammen mit ihr, lache laut mit ihr - über mich Inhaltsverzeichnis
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SCHWERER MOMENT
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(Für eine wunderbare Frau)
Draussen hat es bereits langsam getagt Wir hatten uns seit Stunden alles gesagt Und die Müdigkeit begann uns nun zu plagen Trotzdem fühlte ich, Deine Augen zu mir sagen "Bleibe doch heute hier bei mir für diese Nacht Denn ich wäre so gerne an Deiner Seite erwacht" Auch ich fühlte tiefe Gefühle in mir hoch kommen Ich hätte liebend gerne Dein Angebot angenommen Denn ich sah uns doch schon nebeneinander liegen Von Zärtlichkeiten konnten wir nicht genug kriegen Und kein Zweifel daran, ich würde es sehr geniessen In Deinen schützenden Armen die Augen zu schliessen Aber ich spürte, wie sich etwas in mir dagegen sperrt Weil unsere Beziehung ist mir doch viel zu viel Wert Und ich weiss, wir werden niemals so zusammen gehören Du kannst es mir glauben, es würde zu viel zerstören Denn für eine "one night Affäre" bist Du mir zu schade Dies ist der Grund, warum ich mich jetzt wieder auslade Trotzdem habe ich mir dabei selbst nicht ganz getraut Und deshalb habe ich nur tief in Deine Augen geschaut Bevor ich leise sagte: "Es wird Zeit, ich muss gehen" Mit einem kurzen Blick zurück sah ich Dein Verstehen Ich habe es in diesem Moment so sehr an Dir geschätzt Doch dann bin ich ganz schnell zur Tür hinaus gehetzt Einfach hinaus - weg gerannt - einfach nur weg von Dir Es war unmöglich, denn ich hielt es nicht mehr aus hier
Geschafft, unsere wunderbare Beziehung war gerettet Doch Eines und darauf hätte ich sehr viel gewettet Manchmal, da ist auch heute noch Reue in uns beiden Aber dieses Gefühl liess sich wohl nicht vermeiden Denn wäre ich damals, in jener Nacht, nicht gegangen Wären uns später andere schöne Augenblicke entgangen Doch es war in jener Nacht ein schmerzhafter Verzicht Manchmal habe ich das Gefühl, Du weisst überhaupt nicht Wie schwer in diesem Moment die Entscheidung für mich war Denn als Frau, da warst und bist Du einfach so wunderbar Inhaltsverzeichnis
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JUNGES GLÜCK
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(Traurige Wirklichkeit)
Ihre Gesichtszüge sind jugendlich und auch nett So sass sie mitten im Zimmer auf dem grossen Bett Und als die Schleife gelöst war von ihrem Haarschopf Öffnete sie langsam von ihrer Bluse Knopf um Knopf Kleine und fein gebaute Rundungen wurden sichtbar Und als die rosa Bluse vorsichtig aufgehängt war Ist sie aus ihren teuren Nylon Strümpfen geschlüpft Ihr langes Haar ist dabei lustig hin und her gehüpft Erst als sie auch noch ihre Unterwäsche abstreift Ist ihr Blick aufreizend zu ihm hinüber geschweift Ihr ganzes Verhalten wirkt so ruhig und routiniert Cool und vor allem so schrecklich seltsam ungeniert Aber ihr nackter Körper hatte eine kindliche Gestalt Wie ein Mädchen halt, ist es erst vierzehn Jahre alt
Der dicke, alte und schon beinahe glatzköpfige Mann Welcher sich vor Aufregung kaum noch ausziehen kann Atmet bei diesem hübschen Anblick bereits etwas schwer Und er macht sich mit einem Freudenschrei über sie her Doch wenn nun seine Lippen ihre kleinen Brüste berühren Lässt sie das kalt, aber sie lässt es ihn nicht spüren Doch sie fühlt wie sein Herz dabei immer lauter dröhnt Und als er in sie eindrang, hat sie sogar leise gestöhnt Gekonnt lustvoll, so als ob er sie leidenschaftlich quält Aber es ist nicht, weil es ihr mit ihm wirklich gefällt Sondern weil ihre Kunden haben ihre grosse Freude daran Sie fühlen sich dann so grossartig, lächerlich als Mann Und dann legen sie vielleicht noch ein paar Scheine drauf Langsam fühlt sie, die Männlichkeit bei ihm gibt jetzt auf Was jetzt nur noch bleibt, ist seine feuchte Leidenschaft Sie stösst ihn von sich, sie benötigt dazu ihre ganze Kraft In aller Ruhe zieht sie ihre weisse Unterwäsche wieder an Und sie fragt sich dabei, ob den Sex auch schön sein kann?
Trotzdem es ist gar kein Skrupel, was in ihr erwacht Wenn sie sich auszieht für diese Kerle in jeder Nacht Sie macht es doch nur für das grosse und schnelle Geld Denn Geld öffnet die verschlossenen Türen in dieser Welt Ihre ganze Familie ist zwar lieb und sehr reich begütert Und sie ist zuhause auch wirklich beschützt und behütet Trotzdem ist ein schäbiges Hotelzimmer ihr neues Zuhaus Und auch ihr älterer, sechzehnjähriger Freund, der Klaus Kann doch überhaupt nichts Schlechtes an der Sache finden Daran, dass sie ihren jungen Körper für Geld lässt schinden Nein, er beschützt sie sogar auch noch vor Pennern mit Gewalt Sie kann es doch nicht selbst, sie ist ja erst vierzehn Jahre alt
Aber ist sie einmal nicht gestylt und abgeschminkt Und wenn sie nicht mit einem Freier Champagner trinkt Dann kann man sie doch als normales Kind beschreiben Und nichts mehr lässt erahnen ihr nächtliches Treiben Sie ist nur noch ein Mädchen, nur Eines unter vielen Oft beginnt sie sogar heimlich mit Puppen zu spielen Und sie möchte diese schönen Momente nicht vermissen Trotzdem vom Aufhören, davon will sie nichts wissen Weil sie macht ihre nächtliche Arbeit ganz freiwillig Denn Klamotten und leichte Drogen sind nicht billig Und ihr Körper ist ihr einziges verwendbares Kapital Eine Prostituierte hat zwar kein schönes Schicksal Aber schlecht, dies ist es ganz bestimmt auch nicht Erzählt sie mir mit sehr viel Schminke im Gesicht Bevor sie wieder in die dunkle Nacht hinaus flieht Dorthin, wo sie sich für den nächsten Kerl auszieht
Kinderprostitution, sie ist in der Szene nicht allein Und sie ist und wird auch niemals die Jüngste dort sein Sie hofft nur, dass sie noch sehr lange so jung aussieht Weil das die Freier so wie ein Magnet immer wieder anzieht Viele und alte Freier, dies bedeutet für sie sehr viel Geld Und Geld ist für sie mit Abstand das Wichtigste auf der Welt Inhaltsverzeichnis
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GLEICHSCHRITT
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(Das Schicksal der wahren Mehrheit)
Links, rechts immer im gleichen Tritt So kommt das Volk daher im Gleichschritt Mit artigem, nach rechts gewendetem Blick Und so blindem Vertrauen in ihr Geschick So fliesst sie zäh dahin die grosse Masse Sehr streng getrennt nach Farbe und Rasse Von einer unsichtbaren Macht klar gelenkt Die ganze Gesellschaft, die so wenig denkt Schulter an Schulter gehend, fein säuberlich Immer stolz im Gleichschritt ganz manierlich Doch wehe nur, wenn Du aus Deiner Reihe fällst Wenn Du zu diesen erbärmlichen Versagern zählst Denn stolperst Du leicht und stösst irgendwo an Irgendwo, zum Beispiel an Deinem linken Nebenmann Dann wirst Du Deinen Tritt niemals wieder finden Deine Leute werden aus Deinen Augen verschwinden Deshalb wirst Du dann mit anderen mitmarschieren Aber kannst Du auch ihren Schritt nicht kopieren Dann wird auch diese Gruppe ohne Dich weitergehen Und Dir bei Deinen grossen Qualen lächelnd zusehen Deshalb nimmst Du wieder einmal weinend Abschied Und suchst Dir ein neues und auch schwächeres Glied Eines, wo Du vielleicht halten kannst - den Anschluss Wenn Du Dich dabei auch erbärmlich anstrengen musst Aber vielleicht schaffst Du es diesmal wieder nicht So dass halt auch diese neue Gemeinschaft zerbricht Jetzt kannst Du Dich auch nirgendwo mehr festkrallen Und deshalb bist Du bei der Gelegenheit hingefallen Du hast es heute einfach nicht mehr ganz geschafft Irgendwie hast Du einfach nicht mehr genug Kraft Und so fällt es Dir nun sehr schwer zu erfassen Wie sie Dich jetzt ganz alleine zurücklassen Nein, kein einziger hat sich nach Dir gebückt Und gefragt, was ist Dir denn nur missglückt? Du hast diesen Sturz doch gar nicht gewollt Doch diese Menge hat Dich einfach überrollt Und es dringt nur noch leise an Dein Ohr Wie sie immer wieder Murmeln im Chor Wir sind ein einzig Volk von Brüdern Nur für Dich ist dies nun vorüber Inhaltsverzeichnis
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MITTWOCHABEND
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Bin müde vor dem Fernseher gesessen Hatte noch keine Zeit etwas zu essen Deshalb hole ich es jetzt schnell nach Bin zwar gar nicht mehr so richtig wach Um mich ist es wunderbar ruhig und still Da ertönt plötzlich das Telefon schrill Spät abends um elf Uhr an einem Mittwoch Elf Uhr, ich denke stumm bei mir noch Wer denn jetzt noch hier anzurufen wagt Und nicht warten kann, bis es wieder tagt Ist es wichtig? Drücke ich mich nicht davor Deshalb nehme ich schnell den Hörer ans Ohr Da habe ich auch schon ihre Stimme gehört Mir war sofort klar, wer mich da noch stört Klang die Stimme auch ungewohnt "lies" Bisch Du dört Andrew, hey ich bis Ich weis es isch scho echli spot Aber ich lüt doch a us minere Not Du hesch gseit ich cha immer alüte Das Angebot nimm ich gärn a hüte Denn hüt z'Nacht bring ich mi um Vo Dir Abschied näh will ich drum" Plötzlich bin ich wieder vollkommen wach Und frage sofort nach genauen Details nach Daraufhin begann sie, ihre Gründe zu erklären Ich wusste nicht, wie ich sie sollte bekehren Weil doch jedes ihrer Worte so logisch klingt Jedes ihrer Argumente, das sie leise vorbringt Aber anmerken, dies liess ich es mir nicht Da bemerkte ich nur, wie mein Mund spricht "Ich weiss ja, Du hesch es zimlich schwer Aber wo nimsch Du denn das Recht nume her? Alli andere mit dem Schmerz durch z'dringe Indem Du Di hüt znacht eifach wilsch umbringe" So diskutierten wir noch eine sehr lange Zeit Und dann hatte ich sie trotzdem endlich soweit Sie war bereit, mir das Versprechen zu geben Nochmals nachzudenken über ihr bisheriges Leben Und ob dieser Selbstmord wirklich auch sein muss So machten wir mit unserem Gespräch dann Schluss Aber ich hielt den Hörer noch lange in der Hand Weil ich doch meine gewohnte Ruhe nicht mehr fand Ich spürte, wie in mir eine Angst um sie erwacht Deshalb fand ich keinen Schlaf mehr in dieser Nacht Inhaltsverzeichnis
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ÜBERLEBT?
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Endlich wieder Zuhause nach diesem Krieg Doch fühlt man sich so nach einem Sieg? So müde, hilflos, schuldig und verdrossen Mit diesen Bilder in sich eingeschlossen Schreckliche Bilder, so wirr und verzerrt Er versuchte es und hat sich dagegen gewehrt Doch er weiss, dass er nicht vergessen kann Aber er hat es doch für sein Vaterland getan Trotzdem weiss er, dass er jetzt Hilfe Bedarf Er hat sie nötig, seit er die Handgranate warf Weil die ganze Geschichte auf seiner Seele ruht Denn er erinnert sich auch heute noch viel zu gut
Während einer Patrouille waren sie auf ein Haus gestossen Schnell entwickelte sich ein Feuergefecht im Mondschein Beide Seiten haben dabei wie wild aufeinander geschossen Dann warf er eine seiner Handgranaten in das Haus hinein Darauf flohen ihre Gegner in das undurchdringbare Dickicht Seine vier Kameraden und er verfolgten sie dorthin nicht Vorsichtig kamen seine Kameraden aus ihrer Deckung heraus Danach stürmten sie zusammen mit Siegesgeschrei das Haus Durchsuchten es vom Keller bis zum Dachstock nach Waffen Und einem trocken, sicheren und warmen Platz zum schlafen Als er in einem Zimmer ein ungefähr dreijähriges Kind fand Der Körper war zerfetzt von der Handgranate aus seiner Hand Und wieder einmal musste die Unschuld ihr Leben hingeben Ohne das sie je erfahren durfte, was es hiess zu leben Er sah, wie das Blut noch aus den offenen Wunden rinnt Und er begriff, er tötete ein kleines, unschuldiges Kind
Dies sind heute die schrecklichen Bilder in ihm innen Er spürt genau, er kann ihnen niemals mehr entrinnen Wo führte ihn dieser unendliche Krieg denn bloss hin? Er verstrickte sich längst selbst viel zu tief darin Und sein Gewissen kann ihm längst nicht mehr vergeben Es bleibt ihm nichts anderes übrig, er muss damit leben Doch wenn er heute auch mit niemandem darüber spricht So weiss er doch ganz tief innen, er schafft es nicht Inhaltsverzeichnis
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WEINE BITTE NICHT UM MICH
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Ich weiss, Du meintest es sehr gut mit mir Und genau dafür - dafür alles danke ich Dir Denn in welchen Problemen ich mich auch fand Du hattest für mich immer noch eine freie Hand Und stelltest mich damit wieder auf die Beine Mit keiner Situation liessest Du mich alleine Mir war so unbeschreiblich wohl an Deiner Seite Aber bitte - bitte weine bitte nie - nie um mich Es ist eine letzte Bitte, die ich Dir unterbreite Weil dies wäre für mich einfach ganz unerträglich Muss ich auch eines nahen Tages für immer gehen Wünsche ich mir Dich deswegen nie weinen zu sehen Weil ich möchte doch sterben mit der Gewissheit Dass ich nicht nur zurücklasse Kummer und Leid Wie könnte ich in Ruhe meine Augen schliessen Wenn meinetwegen Deine kleine Tränen fliessen Du brauchst keine Blumen auf mein Grab zu legen Und Wasser bekommt die Erde genug durch den Regen Sorge doch bitte nicht Du dafür mit Deinen Tränen Denn dann müsste ich mich doch wirklich nur schämen Denke daran, der Tod holt uns doch alle einmal ein Also sage mir, warum sollte es bei mir anders sein?
Zugegeben ich dachte schon oftmals darüber nach Und manchmal frage ich mich, was kommt danach? Aber das kann mir doch sowieso niemand sagen Also wieso denn sich noch lange danach fragen? Keine Angst, es ist ganz bestimmt erträglich Und deshalb weine - aber bitte nicht um mich Weil es hat doch ganz bestimmt keinen Wert Und darum ist es doch auch völlig verkehrt Es ist nutzlos sich der Trauer hinzugeben Also lebe nur weiter Dein eigenes Leben Habe nach meinem Tod um mich keine Angst Weil Du Dir bestimmt sicher sein kannst Dass es mir auch dort ganz gut wird gehen Darum gehe weiter, bleibe nicht hier stehen Inhaltsverzeichnis
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LOGISCHER UNSINN
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Jetzt steht er wieder da, ganz allein Und er sieht endlich seine Schuld ein Sie haben seinen Widerstand gebrochen Er hat sich selbst schuldig gesprochen Sie hielten über ihn stolz ihr Gericht Und er - er verstand das alles gar nicht Mit ihren Vorwürfen haben sie ihn gequält Ständig haben sie seine Verstösse gezählt Verständlich, dass ihm das die Kraft raubte So dass er es bis am Ende selber glaubte Und so wurde ihm auch ganz langsam klar Alle seine grossen Fehler, sie sind wahr Ihre Vorwürfe sie machten ihn dies kundig Behindert, hilflos, unterlegen und schuldig Dabei konnte er doch wirklich nichts dafür Aber er musste draussen bleiben vor der Tür Doch drinnen da brannte das helle, warme Licht Nur für ihn allein da gab es dies leider nicht Ja, drinnen da wurde getanzt und auch gelacht Aber er - er ist in dieser Dunkelheit erwacht Erwacht mit diesen Schuldgefühlen im Bauch Dabei hatte er eigentlich nur kein Glück Aber keiner - niemand sagte ihm das auch Und deshalb gibt es für ihn kein Zurück
Er kann sich von seinen Schuldgefühlen nicht trennen Und es gibt keine einzige Möglichkeit davon zu rennen Irgendwie liegt etwas sehr tragisch Komisches darin Denn was ist es anderes als ein logischer Irrsinn? Das Opfer, es ist in seinen Schuldgefühlen gefangen Und die, welche eigentlich die ganze Tat begangen Können nicht Mal still und rücksichtsvoll schweigen Nein, sie müssen mit ihren Fingern auf andere zeigen Wenn sie egoistisch über ihre Mitmenschen richten Während sie nebenbei lachend ihr Tagewerk verrichten Inhaltsverzeichnis
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PHOTOALBUM
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Du sitzt auf dem Bett angelehnt an der Wand Und hältst ein dickes Fotoalbum in der Hand Bist offensichtlich ganz tief darin versunken Hast das süsse Gift der Erinnerung getrunken Betrachtest die vielen farbigen Bilder stumm Und Du blätterst vorsichtig Seite um Seite um Ein Bild ist stumm, obwohl es niemals schweigt Weil es doch eine vergangene Geschichte zeigt Du findest so viel versteckte Fröhlichkeit darin Jedes farbige Detail kommt Dir dabei in den Sinn Und Dir wird in diesem doch so kurzem Moment klar Wie es trotz allem in diesen Momenten wunderbar war Ja schaue nur dieses Bild, Du glaubst es doch kaum Es zeigt Dein erster Freund, es war wie ein Traum Und auf dem Nächsten der Bilder, da küsst er Dich Deine Freundin nahm es auf ganz heimlich natürlich Aber Du warst damals nur zum Schein wütend auf sie Denn Dir gefiel das Bild, zugegeben hast Du es nie Aber das verlangte man von Dir bestimmt auch nicht Man sah es ja sowieso am Strahlen in Deinem Gesicht Es war diese schöne Zeit, da fiel Dir nichts schwer Heute, da hast zu ihnen Beiden keinen Kontakt mehr Nicht zum ersten Freund und zur Freundin auch nicht Man geht so seine Wege, bis alles auseinander bricht Wieso eigentlich, beginnst Du Dich leise zu fragen Aber die einzige Antwort, die Dir die Bilder sagen Ist, wie schön es wäre, das Rad zurück zu drehen Um diesen so glücklichen Weg noch einmal zu gehen Alles noch einmal zu erleben, mit demselben Lachen Du würdest sogar fröhlich dieselben Fehler machen Alle diese Fehler, die damals so schrecklich waren Waren nicht so schlimm, bist Du Dir heute im Klaren Du weisst, Du ertrügst jetzt Vieles mit mehr Humor Und plötzlich kommt Dir die Gegenwart furchtbar vor Du fühlst Dich so traurig und Du fühlst Dich allein Und aus diesen Gründen rate ich Dir, lasse es sein Lege doch dieses dumme Fotoalbum aus Deiner Hand Stelle Dir doch nicht vor, was noch niemals bestand Merke Dir, in diesem Augenblick besteht das Glück Und bestimmt nicht in einem wehmütigen Blick zurück Inhaltsverzeichnis
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DAS ENDE VON EINEM TRAUM
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Es klingelt laut und schrill morgens um halb sechs Uhr Sie möchte es ignorieren, doch der Wecker bleibt stur Sie steht mühsam auf und beginnt dann wie jeden Morgen Ihre beiden noch kleinen Kinder liebevoll zu versorgen Sie ist allein, ihre Ehe wurde vor zwei Jahren beendet Für ihre Toilette hat sie noch keine Zeit verwendet Deshalb ist sie immer noch ungeduscht und halb nackt Als sie für das Mittagessen grosse Sandwiches einpackt Dann duscht sie noch und macht sich eilig selbst zurecht Aussehen tut sie auch so mit ihrem Alter gar nicht schlecht Aber jetzt ist es Zeit die Kinder in die Schule zu bringen Lange bevor das Tageslicht die Dunkelheit kann durchdringen Auch danach bleibt für sich selbst nicht ein bisschen Zeit Denn sie ist schon beinahe zu spät, sie muss an ihre Arbeit In einer riesengrossen Firma gehört sie zur Putzkolonne zwei Sie tut zuverlässig ihre Arbeit, doch Freude ist keine dabei Sie reinigt die Toiletten und die grossen vornehmen Büroräume Da bleibt daneben wirklich nicht viel Zeit für eigene Träume Sie erledigt hier eine schmutzige Arbeit, dies ist ihr klar Neun Stunden an jedem Tag für sehr wenig Geld, dies ist wahr Nur für eine kurze halbe Stunde darf sie die Arbeit vergessen So wie jeden Tag, um ihr mitgebrachtes Sandwich aufzuessen Und ist sie am Abend mit ihrem Auto auf dem Weg nach Haus Weiss sie leider ganz genau ihr Tagwerk ist noch nicht aus Weil jetzt kocht sie für ihre Kinder erst mal das Nachtessen Dann muss sie nachsehen, dass sie die Aufgaben nicht vergessen Müde und erschöpft hat sie dann noch ein wenig mit ihnen gelacht Und sie schliesslich wie eine liebende Mutter in das Bett gebracht Jetzt erst bleibt ihr ein bisschen Zeit für sich, sie schaut fern Die einzigen Momente der Erholung und deshalb macht sie es gern Sie sieht die netten Bilder von Helden und einer sauberen Welt Wo sich alle Probleme lösen von Einsamkeit und von zu wenig Geld Und wenn sie anschliessend sehr früh und allein in ihr Bett geht Ist es genau diese Welt, welche in ihren Träumen neu aufersteht Sie ist hübsch und reich, eingehüllt in einem wunderbaren Kleide Und ein Mann von Welt ein Märchenprinz geht immer an ihrer Seite Es ist immer wieder genau derselbe wunderbare Traum in jeder Nacht Und es ist auch immer wieder exakt dieselbe Stelle, wo sie erwacht Denn der grausame Wecker holt sie zurück in ihre Alltagsrealität Um das "Happy End" von ihrem Traum zu erleben, ist es nun zu spät Dabei würde sie so gerne einmal das Ende von ihrem Traum erleben Es ist ihr grösster Wunsch, dies möge sich in einer Nacht ergeben Inhaltsverzeichnis
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Schreib mir, freue mich auf Fragen oder Kritik
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Weiter zum zweiten Teil dieses Werkes Mit meinen Augen |
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Zugriffe heute: 2 - gesamt: 535.
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